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- DAZ 6/2003
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Feuilleton
Ausstellung: Beethovens Tod und Nachleben
Vor seinem Tod war Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) drei Monate lang schwer krank. Er starb an einem Aszites in Folge einer Leberzirrhose, die wahrscheinlich auf eine chronische Bleivergiftung zurückzuführen war, doch gibt es hier auch andere Vermutungen.
Die postmortale Verehrung setzte die Bewunderung, die Beethoven zu Lebzeiten genossen hatte, nahtlos fort. Er wurde drei Tage lang auf dem Sterbebett aufgebahrt, anfangs in seiner Wohnung, später im Innenhof des Hauses, damit die große Zahl der Freunde und Verehrer persönlich von ihm Abschied nehmen konnten. Daran schloss sich ein grandioses Leichenbegängnis an. Alle Einzelheiten und Umstände sind in Texten und in Bildern dokumentiert.
Direkt nach seinem Tod rettete bzw. schuf man auch einige "Reliquien" des Meisters: Locken oder besser Haarstränen von seinem Haupt und die unvermeidliche Totenmaske; später kamen Repliken seinen Schädels hinzu. Zweimal – 1863 und 1888 – wurde das Genie exhumiert und feierlich aufs Neue bestattet. Bis heute werden Beethoven-Devotionalien hergestellt und erfreuen sich großer Beliebtheit. Auch zeitgenössische Künstler setzen sich kreativ mit Beethovens Begräbnis auseinander (H. Zens).
Die Ausstellung in Kassel zieht auch den Vergleich mit den Begräbnissen anderer Musiker, z. B. Mozarts, der im Geiste der Aufklärung ohne jeglichen Pomp bestattet wurde, sodass man – nicht ganz korrekt – von einem Armenbegräbnis spricht.
Kasten
Museum für Sepulkralkultur, Weinbergstr. 25 – 27, 34117 Kassel Tel. (05 61) 91 89 30 www.sepulkralmuseum.de Geöffnet: Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr, Mittwoch bis 20 Uhr Katalog: 252 Seiten, zahlr. Abb. z.T. farbig, 15 Euro (nur im Museum) bzw. 19,50 Euro. ISBN 3-88188-073-9
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