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Prisma
Ultraschall sprengt Tumorzellen
Der neue Therapieansatz zielt darauf hin, die entarteten Zellen zu zerstören, indem sie Ultraschallwellen ausgesetzt werden. Das zersetzte Gewebe wird anschließend vom Körper vollständig absorbiert. Damit die Tumorzellen auf den Schalldruck reagieren können, müssen sie zuvor durch ein elektrisches Feld sensibilisiert werden. Noch sind sich die Forscher nicht darüber im klaren, warum die derart präparierten Zellen unter dem Ultraschalleinfluss rupturieren. Ein möglicher Grund wäre, dass die Zellen durch das elektrische Feld permeabel und somit empfindlicher werden.
Einem Bericht des Magazins "New Scientist" zufolge ist es Gendel auf diese Art bereits heute gelungen, sowohl Tumorzellen in vitro als auch Krebszellen in lebendigen Mäusen zu zerstören. Geplant ist, diese Ergebnisse in zwei Jahren erstmals am Menschen zu testen. Ist die Technik einmal ausgereift, soll die gesamte Prozedur - abgesehen von der Anästhesie - nur einige Minuten dauern.
Die notwendige Schallstärke wäre dabei vergleichbar mit der, die seit Jahren in der Sportmedizin Anwendung findet. Zwar ist es unvermeidlich, dass auch angrenzendes, gesundes Gewebe mitbetroffen ist, doch lässt sich dies auch bei einer Operation oder einer Chemotherapie nicht vollständig umgehen. Die Wissenschaftler hoffen, mit diesem Therapieansatz auch konventionell schwer behandelbare Tumore heilen zu können, sollte er sich als realisierbar erweisen. ah
Quelle: New Scientist online, Meldung vom 30. 1. 2003
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