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Arzneimittel und Therapie
Herz- und Nierentransplantation: Die Organabstoßung verhindern
Everolimus blockiert die Wachstumsfaktor-Proliferation von menschlichen T-Zellen, B-Zellen und vaskulären glatten Muskelzellen.
mTOR-Inhibitoren verhindern die Abstoßung
Everolimus wird neben Sirolimus (Rapamune®) zur Klasse der so genannten mTOR-Inhibitoren gezählt. Diese Proliferationshemmer blockieren durch eine Hemmung des Enzyms mTOR (mammalian target of rapamycin) die Interleukin-vermittelte T-Zell-Aktivierung. Die Hemmung von mTOR führt zu einer Blockade von mehreren spezifischen Signaltransduktionspfaden. Als Folge wird die Lymphozytenaktivierung gehemmt und dadurch die Immunantwort unterdrückt.
Die Zulassung in Deutschland stützte sich auf Daten aus Studien, in die 634 herztransplantierte Patienten einbezogen waren, die 24 Monate lang behandelt wurden, sowie mehr als 1700 nierentransplantierte Patienten, die bis zu 36 Monate behandelt wurden.
Die Ergebnisse belegten, dass Everolimus die Transplantatabstoßung wirksam verhinderte, wenn es in einer Tripeltherapie mit einer reduzierten Dosis von Ciclosporin-Mikroemulsion (Sandimmun® Optoral) und mit Corticosteroiden angewendet wurde; dies führt zu einer verbesserten Nierenfunktion und könnte einen weiteren Langzeitnutzen bringen.
Neuer Immunassay zum genauen Monitoring
Zur Vereinfachung der Behandlung von Patienten, die eine Everolimus-Therapie erhalten, wurde von Novartis in Zusammenarbeit mit Seradyn Inc. ein Immunassay zum Monitoring der Everolimus-Blutspiegel entwickelt. Der erste Immunassay zur Messung der Everolimus-Blutspiegel (Innofluor®-Certican®-Testsystem), ist in Europa gleichzeitig mit der Markteinführung von Everolimus lieferbar.
Der Immunassay nutzt eine Fluoreszenzpolarisationstechnik in einem automatisierten klinisch-chemischen Format und verschafft dem Anwender genaue, rasche Ergebnisse in nur zwei Stunden. Dies ermöglicht eine Optimierung der Dosierung von Everolimus und bietet den Patienten damit den größtmöglichen Nutzen des Medikaments. ck
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