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Interpharm 2004
Interpharm 2004: Fortbildung von ihrer besten Seite
Bereits der erste Interpharm-Tag, in dessen Mittelpunkt Kinderkrankheiten standen, konnte ein "volles Haus" verbuchen. Übersichtlich, kompakt und praxisnah waren die Vorträge und Seminare zu diesem Thema. Ein Forum mit Pressekonferenz widmete sich dem aktuellen Thema "Gefälschte Arzneimittel – Gefahr auch für Deutschland?". Noch ist in Deutschland die Gefahr nicht allzu groß, dass ein Patient über eine Apotheke gefälschte Arzneimittel ausgehändigt bekommt. Aber man muss die Märkte sorgfältig beobachten. Zwei Patientenveranstaltungen zu den Themen Osteoporose und Homöopathie gaben der Frankfurter Bevölkerung Gelegenheit, sich über gesundheitliche Fragen und die Leistungen der Apotheken zu informieren.
Pharmakologische Fortbildung brachte der zweite Interpharm-Tag mit dem DAZ-Brennpunkt "Ticken Frauen anders?": Im Mittelpunkt stand die Frage, ob Frauen anders krank werden und anders behandelt werden müssen. Das zweite Themenspektrum befasste sich mit "Haut und Haar und Nägel". Praxisnah waren die Vortragsblöcke zu Marketing und Management sowie zu Software, Datenbanken und Internet.
Gut besucht war das aktuelle Forum, das Haus- und Serviceapotheken in besonderen Versorgungsformen beleuchtete. Weitere Spezial-Foren und Vorträge: Case-Management in Apotheken, Zukunftssicherung durch Reform von Apothekengesetz und ApBetrO, Rückstände von Pharmaka in Abwässern und Gewässern.
Im Festvortrag "Demographie und medizinischer Fortschritt – Wie bleibt Gesundheit bezahlbar?" untersuchte Professor Volker Ulrich, ob unser Gesundheitssystem aufgrund demographischer Entwicklungen und medizintechnischer Fortschritte bald an seine Grenzen stößt.
Auf der traditionellen Studenten-Interpharm konnte sich der Berufsnachwuchs über besondere Berufsfelder für Pharmazeuten informieren, außerdem sich mit Fragen der Pharmakoökonomie befassen.
Der dritte Interpharm-Tag brachte Fortbildung auf dem Gebiet der neurologisch-psychiatrischen Erkrankungen in der zweiten Lebenshälfte. Unter der kompetenten Moderation von Professor Mutschler hörten die Teilnehmer neuestes Wissen bei Schlafstörungen, Parkinson, Alzheimer und Depression.
Ein Zukunftsforum versuchte auszuloten, wohin die Reise mit der Apotheke geht. Die moderne Komplementäronkologie (Stellenwert der Vitamine) und die Frage, ob Versand und Mehrbesitz Chancen für die Apothekenzukunft bieten, wurden in Seminaren behandelt. Großen Zuspruchs erfreute sich das Forum zu Ernährung, Nahrungsergänzungsmittel und Diäten – ein Gebiet, das für die Apotheke immer wichtiger wird bzw. werden könnte.
Unter der Überschrift "kontrovers" stellte Jörg Blech, Autor des Bestsellers "Die Krankheitserfinder: Wie wir zu Patienten gemacht werden", seine Thesen vor, wonach die Pharmaindustrie mitunter Krankheiten und Syndrome erfindet, um ihre Arzneimittel an den Mann bzw. an die Frau zu bringen.
Auf großes Interesse stieß das Marketing- und Management-Forum, das sich mit Möglichkeiten für die Apotheke nach dem Systemwechsel befasste: Wo stehen die Apotheken am Ende des Jahres? Welche Strategien sind sinnvoll, was bringen Kooperationen im Apothekenmarkt?
Erstmals war das Zentrallaboratorium deutscher Apotheker (ZL) auf der Interpharm mit einem eigenen Forum vertreten. Mit praxisnahen Vorträgen zur Qualitätssicherung präsentierte das ZL einen Ausschnitt aus seinem umfangreichen Leistungskatalog.
Hervorragend besucht war auch der PTAheute-Kongress, der unter dem spannenden Thema der "Tabu-Erkrankungen" stand: Blasenschwäche und Inkontinenz, Pilzerkrankungen, Harnwegsinfektionen, Vaginalmykosen und Hämorrhoiden. Ein Seminar erläuterte Medizinprodukte und Hilfsmittel für Inkontinente und zur Blasenentleerung.
Der PTA-Dermokosmetik-Tag profilierte die PTA in Sachen Apothekenkosmetik und Beratung. Die richtige Pflege bei Neurodermitis und trockener Haut waren hier das zentrale Thema.
In dieser DAZ finden Sie unseren Vorbericht zur Interpharm, der vor allem die aktuellen gesundheits- und berufspolitischen Themen der Interpharm wiedergibt. In der nächsten DAZ berichten wir dann über die wissenschaftlichen Vorträge auf der Interpharm, in der kommenden AZ finden Sie Berichte von den Marketing- und Managementvorträgen.
Den vollständigen Bericht von der Interpharm 2004 finden Sie in unserer Rubrik Kongressberichte.
Es war eine der schönsten und besten Interpharm-Veranstaltungen – und auf jeden Fall die größte: über 4200 Teilnehmer bildeten sich an diesem Wochenende drei Kongresstagen im Frankfurter Congresscenter fort. Aus rund 60 Vorträgen, Foren und Seminaren konnte jeder sein individuelles Fortbildungsprogramm zusammenstellen. Lesen Sie in einem ersten Vorabbericht, welche Ergebnisse und Erkentnisse die gesundheits- und berufspolitischen Vorträge und Diskussionsrunden auf der Interpharm 2004 gebracht haben.
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