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BVA-Info
Messebericht: BVA auf der Interpharm Frankfurt
Eine vom BVA vorbereitete Blitzumfrage zu den Folgen und Auswirkungen des GMG war ein sehr guter Gesprächseinstieg, zu dem jeder Messebesucher viel zu berichten hatte. Sehr viele füllten bereitwillig die Fragebögen aus. Wir wollten wissen, wie die Stimmung in der Apotheke, die des Apothekenleiters und des Teams ist.
Stimmung nach dem GMG
Insgesamt kann man erkennen, dass sich die Angestellten trotz GMG und trotz aller Kritik in den Medien (O-Ton Peter Ditzel) nicht so schnell runterziehen bzw. entmutigen lassen und immerhin 82% ihren Beruf schätzen und weiter in der Apotheke arbeiten möchten. Die Stimmung der Chefs wurde allerdings überwiegend weniger gut bis schlecht gesehen (siehe Grafik).
Ca. 18% der Angestellten sind auf der Suche nach einem anderen Arbeitsplatz oder wollen die Apotheke ganz verlassen. Das sollte Anlass zum Nachdenken sein, wie der Betrieb Apotheke mit intensiver Beratungsleistung ohne dieses Potenzial in Zukunft auskommen will. Die Berufe in den Apotheken müssen wieder attraktiver werden, der ADA sollte sich schleunigst bewegen.
Ich habe noch den Apothekenleiter vor Augen, der auf der Expopharm in München mit einem Plakat durch die Messe lief "Mitarbeiter händeringend gesucht". Auf die Problematik der stockenden Tarifverhandlungen angesprochen, fühlten sich auch Apothekenleiter durch ihre Tarifkommission, den ADA, nur schlecht vertreten und würden leistungsgerechte Bezahlung und Arbeitszeitmodelle, wie vom BVA gefordert, sehr begrüßen.
Die Auswertung der Umfrage zeigt (siehe Grafik) außerdem, dass 46% der Angestellten nicht bereit sind, weitere Verschlechterungen oder Kürzungen hinzunehmen. Knapp ein Drittel wäre noch bereit, in wirtschaftlicher Notsituation auf einem Teil der Sonderzahlung für einen begrenzten Zeitpunkt zu verzichten, allerdings nur, wenn dieser auch für die einzelne Apotheke nachgewiesen wird. Auch hier hatte der BVA bereits im Herbst letzten Jahres eine Härtefallklausel angeboten, die aber vom ADA nicht angenommen wurde.
Aufklärung tut Not
Vereinzelt wurde aber auch eine gewisse Sorglosigkeit an den Tag gelegt. Eine Apothekenmitarbeiterin erzählte voller Überzeugung, dass ihr eine Kündigung ja gar nicht passieren könne, sie hätte ja einen Arbeitsvertrag, und Vertrag sei schließlich Vertrag. Hier tut Aufklärung noch Not!
Fortbildung gefragt
Insgesamt war unter den Teilnehmern eine Stimmung zu verzeichnen, dass man selbst aktiv werden wolle und sich fortbilden möchte. Die vollen Vortragssäle der Interpharm belegten das eindrucksvoll und auch das Fortbildungsangebot des BVA stieß auf reges Interesse (siehe auch www.bva-online.de).
BVA-Netzwerk Patientenkompetenz
Das "BVA-Netzwerk Patientenkompetenz" wurde von Prof. Dr. Gerd Nagel im Rahmen eines Interpharm-Vortrags vorgestellt, und zwar unter dem Motto "Haut und Krebs – die Rolle des Apothekers im Netzwerk" (siehe auch DAZ Nr. 14, S. 94).
Das Netzwerk ist die erste Kooperation, bei der sowohl Apotheken, Apothekenleiter als auch Apothekenangestellte Mitglied werden können, gemeinsam an einem Strang ziehen, um Beratungs- und Patientenkompetenz zu fördern. Hier finden sich die Apothekenteams wieder, die das "Jahr der Beratung" bereits erfolgreich praktizieren.
Der BVA hat dieses Netzwerk mit initiiert und die Schirmherrschaft dafür übernommen. Die Nachfrage am Messestand nach den Dienstleistungen, Arbeitsmaterialien und Programmen des Netzwerks war sehr groß. Die Netzwerk-Apotheken sind für Patienten durch ein Signet zu erkennen. Übrigens findet das nächste Seminar des Netzwerks am 24. April 2004 in Frankfurt/Main statt (siehe folgende Seite).
Die Aktivitäten des BVA auf der Interpharm wurden durch zahlreiche neue Mitglieder honoriert. Vielen Dank allen neuen BVA'lern.
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