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GKV: Wann fallen die Beitragssätze unter 14 Prozent?
Der "Spiegel" hatte unter Berufung auf interne Prognosen des Schätzerkreises der gesetzlichen Krankenversicherung berichtet, dass der Beitragssatz nur noch um 0,1 Prozentpunkte sinken wird. Selbst 2005 werde das Ziel von 13,6 Prozent nicht erreicht.
Grund dafür sei die hohe Verschuldung der Krankenkassen. Zudem würden die Ausgaben für Arzneimittel derzeit weniger stark sinken als es sich die Ministerin erhofft hatte. Schmidt sagte daraufhin am 26. April im Deutschlandradio, der Beitragssatz für die Krankenkassen werde in der zweiten Hälfte des Jahres unter 14 Prozent fallen, wenn sich die Wirtschaft wie prognostiziert entwickle.
Vor dem Hintergrund, dass am folgenden Tag die Konjunkturprognose der "Wirtschaftweisen" abgegeben werden sollte, räumte sie ein, dass sich "immer viele Dinge" ändern, wenn sich die konjunkturellen Daten unerwartet entwickeln. Schmidt erläuterte im Deutschlandradio zudem erneut die Vorzüge des Hausarztmodells. Es gehe nicht darum, die freie Arztwahl einzuschränken, sagte sie.
Es sei etwa durchaus möglich, dass schwerkranke Patienten zwei oder auch drei Fachärzte aufsuchten. "Das wird von den Krankenkassen bezahlt". Die Ministerin betonte, Hausärzte sollten die Funktion des Lotsen wahrnehmen, Patienten begleiten und dafür sorgen, dass die Leistungen abgestimmt sind – zum Beispiel auch die Medikamenteneinnahme.
"Wir wissen, dass mehr Menschen in Folge von Medikamenten sterben, die nicht zueinander passen, als zum Beispiel durch Verkehrsunfälle." Es sei gerade bei der Arzneimitteleinnahme "nicht gesund", wenn infolge der Konsultation mehrerer Ärzte der eine Arzt nicht wisse, was bei dem anderen gemacht wurde.
Ein durchschnittlicher Krankenkassen-Beitragssatz von 13,6 Prozent - das war das Ziel der Gesundheitsreform für das laufende Jahr. Kaum einer behauptet noch, dass dies erreicht werden könne. Die Frage lautet nunmehr, wann der Beitragssatz unter 14 Prozent liegen wird. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt glaubt, dies werde im zweiten Halbjahr 2004 der Fall sein. Sie widersprach damit einer Meldung im aktuellen "Spiegel", der zufolge in diesem Jahr nur mit einem Satz von 14,1 Prozent gerechnet werden könne.
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