Aus der Forschung: Aminomethylcyclin gegen multiresistente Bakterien

Die Behandlung von im Krankenhaus erworbenen Infektionen stellt ein großes Problem dar. Bay 73-7388/PTK 076 ist ein neuer Wirkstoff zur Behandlung schwerer bakterieller, im Krankenhaus erworbener Infektionen und befindet sich zurzeit in der präklinischen Entwicklung. Bay 73-7388 weist ein breites antibakterielles Spektrum und eine starke Wirkung gegen grampositive Bakterien auf, die resistent gegenüber herkömmlichen Antibiotika sind.

Tetracyclin-Abkömmling

Bei dem neuen Antibiotikum handelt es sich um die erste Substanz aus der Klasse der Aminomethylcycline, die aus den Tetracyclinen entwickelt wurden, um speziell dem zunehmenden Problem der Antibiotikaresistenzen in den Kliniken entgegenzuwirken. Präklinische Studien haben gezeigt, dass Bay 73-7388 eine potente In-vitro-Aktivität gegen verschiedene resistente grampositive, gramnegative atypische und anaerobe Bakterien aus klinischen Isolaten zeigt.

Zusätzlich weist die Substanz keine Kreuzresistenz mit derzeit verfügbaren Antibiotika-Klassen auf. Die Leitsubstanz Bay 73-7388 könnte damit ein viel versprechender Entwicklungskandidat einer neuen Antibiotika-Klasse sein, der für die Behandlung von Patienten untersucht wird, bei denen zunehmend nur noch begrenzte Therapiemöglichkeiten zur Verfügung stehen.

Bayer HealthCare und Paratek hatten im August 2003 ein Entwicklungs- und Lizenzabkommen über dieses Aminomethylcyclin-Antibiotikum abgeschlossen. Paratek überprüft die neue Substanz-Klasse und deren Mechanismus auch unter ausgewählten antiinflammatorischen und neurodegenerativen Bedingungen außerhalb der Infektiologie. ck