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DAZ aktuell
Apotheker-Ausbildung in Jena vor dem Aus?
Die Thüringer Apotheker und Apothekerinnennehmen nehmen den Sinneswandel der Universitätsspitze der Friedrich-Schiller-Universität Jena mit tiefer Enttäuschung zur Kenntnis, wie aus einer Pressemitteilung des Landesapothekerkammer (LAK) Thüringen hervorgeht. "Die Streichung oder auch die Umwandlung des dringend notwendigen Institutsneubaus besiegelt nicht nur das Schicksal eines Gebäudes, sie ist ebenfalls ein gravierender Einschnitt für die Ausbildung von Apotheker und Apothekerinnen in Jena und damit in Thüringen", kommentiert Apotheker Danny Neidel, Geschäftsführer der LAK Thüringen, die Entscheidung.
Unmittelbar nach der Wende ergriff der pharmazeutische Chemiker Prof. Dr. Dres. h.c. Herbert Oelschläger die Initiative, um das Institut für Pharmazie an der Universität wieder zu eröffnen. Damit besteht seit 1992 nach fast 25 Jahren wieder die Möglichkeit eines Pharmaziestudiums und pharmazeutischer Hochschulforschung in Jena. "Gerade in dem Moment, wo mit dem Neubau des Institutes für Pharmazie die letzte Phase des Aufbaus eingeleitet wird, soll nun ein alternatives Projekt vorgezogen werden.
Für uns ist dies mehr als unverständlich. In den letzten Jahren wurde das Pharmazeutische Institut in Jena zu einer Top-Adresse für die Ausbildung von Apotheker und Apothekerinnen. Bei bundesweiten Leistungsvergleichen belegt die Pharmazie in Jena regelmäßig erste Plätze", berichtet Neidel.
In Thüringen arbeiten zurzeit etwa 1500 Apotheker und Apothekerinnen in Apotheken, Krankenhäusern, Industrie, Forschung und Verwaltung. "Der Bedarf ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen", erklärt Neidel und sieht durch die drohende Schließung des Instituts auch eine Gefahr für den Wirtschaftsstandort Thüringen. "Mögen die Gründe der Firma Merck für den Verzicht auf die Ansiedlung in Jena auch vielfältig sein, ein Argument für den Werksbau war sicher das Vorhandensein eines pharmazeutischen Instituts und die damit gesicherte Versorgung mit Fachpersonal. Diesen Vorzug wird es für den nächsten potenziellen Investor im Falle einer Schwächung oder sogar Schließung der Pharmazie nicht mehr geben", schließt Neidel.
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