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Ernährung aktuell
Limonade ätzt die Zähne weg
Erosionen sind Zähnschäden, die nicht durch bakteriellen Zahnbelag, sondern durch die chronische Einwirkung von Säuren entstehen. Die Zahl der Betroffenen hat in den letzten Jahren stetig zugenommen, vor allem bei Kindern und Jugendlichen. Eine Ursache ist in dem deutlichen Anstieg des Verbrauchs von sauren Getränken zu sehen. In den letzten 30 Jahren ist der Pro-Kopf-Verbrauch von Limonaden und Erfrischungsgetränken von 19 auf 40 Liter angestiegen, der Konsum von Fruchtsäften nahm von 70 auf fast 100 Liter und von Cola-Getränken von 18 auf 40 Liter zu.
Was dieser hohe Konsum an den Zähnen von Jugendlichen ausrichtet, wurde von einer Forschergruppe der Universität Birmingham untersucht. Mehr als 1000 12- und 14-Jährige wurden im Rahmen der Studie befragt. Zwei Drittel der Zwölfjährigen tranken Limonaden. Bei den 14-Jährigen lag der Anteil sogar bei mehr als 92 Prozent. In beiden Altersgruppen gaben mehr als 40 Prozent an, dass sie täglich drei oder mehr Gläser Limonade trinken. Das Risiko für Zahnerosionen war bei ihnen deutlich erhöht: Mindestes vier Gläser täglich führten bei den Zwölfjährigen zu einer Risikoerhöhung auf 252 Prozent, bei den 14-Jährigen auf 513 Prozent.
Laut Studienleiter Peter Rock legen diese Zahlen nahe, dass Limonade bei Teenagern hauptverantwortlich für Zahnerosion sind. Bereits eine Limonade täglich erhöhe die Gefahr einer Zahnerosion deutlich. Ein Sprecher der British Soft Drinks Association betonte dagegen, dass die Studie nicht beweise, dass das Trinken von Limonaden eine Zahnerosion verursacht. Sie stelle lediglich einen statistischen Zusammenhang her. "Wir empfehlen, dass die Konsumenten ihre Zähne zwei Mal täglich mit einer Fluoridzahnpasta reinigen und abends nach dem Zähneputzen keine Limonade mehr trinken."
Literatur: British Dental Journal 196, 279 – 282 (2004).
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