Prisma

Auch Erwachsene können "zappeln"

Hyperaktivität (ADHS) wurde bisher als reine "Kinderkrankheit" betrachtet. Wie Mediziner um Benedikt Wann von der Universität Köln nun schreiben, können auch Erwachsene durchaus unter dem Zappelphilipp-Syndrom leiden.

Kinder mit ADHS fallen in erster Linie durch ihre Überaktivität auf. Im Erwachsenenalter äußert sich das Zappelphilipp-Syndrom dagegen weniger in der Neigung zu wildem Herumtoben, sondern als innere Unruhe und Rastlosigkeit. Die Betroffenen können sich nur schlecht entspannen und meiden bewusst Situationen, die Ruhe und Zurückhaltung erfordern. Als Hauptprobleme nennen die meisten erwachsenen ADHS-Patienten Unaufmerksamkeit, Vergesslichkeit, Unordnung und mangelnde Organisationsfähigkeit. Zukunftsorientiertes Denken, Verantwortungsbewusstsein und Selbstdisziplin fallen hyperaktiven Erwachsenen meist sehr schwer.

Die Tatsache, dass auch Erwachsene unter ADHS leiden können, ist hierzulande bislang noch nicht im Bewusstsein der Mediziner verankert. Dadurch wird eine Diagnose der Störung im Erwachsenenalter erheblich erschwert. ral

Literatur: Pressemitteilung der Universität zu Köln, 8. Juni 2004.

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