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KBV-Analyse: Arzneimittel sind im Internet nicht billiger
Die KBV-Analyse, in der die Preise verschiedener Internetapotheken verglichen wurden, kam zu dem Ergebnis, dass der Patient lediglich bei rezeptfreien Arzneimitteln sparen kann. Zwischen zehn und 30 Prozent kann hier die Einsparung liegen. Allerdings haben davon die gesetzlichen Krankenkassen keinen Vorteil – sie erstatten diese Präparate ohnehin nur noch in Ausnahmefällen.
Und bei diesen Ausnahme-Arzneimitteln sowie bei verschreibungspflichtigen Medikamenten finden sich kaum Preisabweichungen unter den verschiedenen Apotheken – seien sie in Deutschland oder im Ausland ansässig. Deutsche Apotheken müssen sich bei rezeptpflichtigen Arzneimitteln ohnehin an die gesetzlichen Vorgaben zur Preisbildung halten. Die ausländischen tun dies, weil ihre Gewinnspanne sonst zu niedrig wäre, erläuterte Hansen.
Der KBV-Vize gab auch zu bedenken, dass bei Internetbestellungen in der Regel Versandkosten anfallen. Vielfach sei es sinnvoller, eine Apotheke anzusteuern, statt den Computer anzuschalten. Ein paar Euro sparen könne der Patient allerdings bei einigen Anbietern, die Boni-Programme für ihre Kunden bereit halten: Sie quittieren den Kunden bei der Bestellung rezeptpflichtiger Arzneimittel die gesetzlich vorgeschriebene Zuzahlung, schreiben ihnen aber die Hälfte des Betrags gut.
Das gleiche gelte, wenn die Krankenkasse des Versicherten mit einer Versandapotheke einen Vertrag abgeschlossen habe. Von diesen Verträgen gibt es bislang allerdings nur wenige, sagte Hansen. Das Bundesgesundheitsministerium widersprach den Berechnungen der KBV. Es erklärte, bis Ende Mai seien schon 1,35 Mrd. Euro gespart worden. Bis Jahresende sollen die Kassen dem Ministerium zufolge rund drei Mrd. Euro gespart haben.
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