Prisma

HIV breitet sich immer schneller aus

2003 gab es weltweit fast fünf Millionen neue HIV-Infektionen. Das ist die höchste Anzahl an Neuinfektionen in einem Jahr seit dem Ausbruch der Epidemie im Jahr 1981. Insgesamt stieg die Zahl der Infektionen von 35 Millionen im Jahr 2001 auf 38 Millionen im Jahr 2003 an - das geht aus dem aktuellen Bericht der UNO-Behörde UNAIDS hervor.

Drei Millionen Menschen starben im letzten Jahr an AIDS. Damit sind mehr Menschen als je zuvor an der Immunschwächekrankheit gestorben, so Peter Piot, Direktor von UNAIDS. Vor der Ausbreitung des Virus sei kein Land dieser Welt verschont geblieben, es müsse deutlich vor einer Globalisierung der Krankheit gewarnt werden. Laut UN-Generalsekretär Kofi Annan breitet sich das HI-Virus mit großer Geschwindigkeit in Osteuropa aus, vor allem Estland, Lettland, Russland und die Ukraine sind betroffen. Grund für die rasche Ausbreitung sei der wachsende Konsum an zu injizierenden Drogen.

Ebenso hat eine neue Infektionswelle in Asien stattgefunden, wo in erster Linie China, Indonesien und Vietnam betroffen sind. In Kambodscha und Thailand wird das Virus hauptsächlich durch Kontakte Heterosexueller übertragen, während in China und Indien ebenfalls Drogen häufigster Grund für Neuinfektionen sind.

In Afrika verschärft sich die AIDS-Krise weiterhin. Allerdings liegt hier die häufigste Ursache in sexueller Gewalt und dem Umstand, dass die meisten Mädchen ihre ersten sexuellen Erfahrungen mit älteren Männern haben. Der erschreckende Anstieg an HIV-Infektionen ist für UNAIDS ein deutliches Alarmzeichen. Dagegen ankämpfen will man durch Stärkung nationaler Initiativen. Erstes Ziel sei es, den Zugang zu Prävention und Therapie zu verbessern. Derzeit hat nach Angaben von UNAIDS nur jede fünfte Person Zugang zu HIV-Präventions-Diensten und einer angemessenen Behandlung. ng

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