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Tag der offenen Tür: Zum Staatsbesuch im Bundesgesundheitsministerium

BERLIN (ks). Am vergangenen Wochenende öffnete die Bundesregierung ihre Pforten für alle interessierten Bürger: Das Bundeskanzleramt und die Bundesministerien luden am 21. und 22. August zum Tag der offenen Tür. Insgesamt wollten mehr als 152 000 Menschen sehen, wo und wie der Bundeskanzler sowie die Ministerinnen und Minister arbeiten. Auch das Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) bot ein buntes Programm aus Information und Unterhaltung.
Fotos: DAZ/Sket
Früh rührt, was mal ein Apotheker werden will: Am BfArM-Stand wurde auch mal angepackt.

Mit Vorträgen und Diskussionsrunden im BMGS informierten Bundesministerin Ulla Schmidt, ihre Staatssekretäre, die Patientenbeauftragte sowie externe Experten unter anderem über die Gesundheits- und Rentenreform. So berichtete etwa Staatssekretär Klaus Theo Schröder über den Entwicklungsstand der elektronischen Gesundheitskarte. Die Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Helga Kühn-Mengel, stellte sich zusammen mit dem Vorsitzenden des Gemeinsamen Bundesausschuss, Rainer Hess, und Verbraucherschützer Stefan Etgeton Fragen rund um die Patientenrechte.

Ministerin Schmidt warb für die Reformen

Auch Ministerin Schmidt nahm sich gute anderthalb Stunden Zeit, die Sozialreformen im Allgemeinen und die Gesundheitsreform im Besonderen zu erläutern. "Es war notwendig, jetzt die Reformen zu machen", erklärte sie – schon aus Verantwortung für die nachfolgenden Generationen. Schmidt warb auch um Verständnis für die beschlossenen Reformen im Arbeitsmarkt. Sie betonte, dass gerade für Jugendliche die Bildungs- und Ausbildungschancen verbessert werden sollen.

Was ihr eigenes Ressort betrifft, wies die Ministerin darauf hin, dass ohne die Gesundheitsreform 2004 die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung weiter gestiegen wären. Dank der Reform schrieben die Kassen nun "das erste Mal seit zehn Jahren wieder schwarze Zahlen". Die Meldung vom Wochenende, dass verschiedene gesetzliche Krankenkassen im ersten Halbjahr 2004 Überschüsse erzielen konnten und diese nun für Beitragssenkungen verwenden wollen, kam der Ministerin gerade recht.

Die Fragen und Kommentare der zahlreichen Besucher ließen erkennen, dass der zu Beginn des Jahres noch sehr ausgeprägte Ärger über die Gesundheitsreform abgenommen hat. Sie rankten sich um Themen wie die Chronikerregelung oder die Neuerungen beim Zahnersatz. Was den derzeit wieder heftig umstrittenen Zahnersatz betrifft, appellierte Schmidt an die verunsicherten Menschen, keine übereilten Entscheidungen zu treffen: "Tun Sie gar nichts. Sie müssen nirgendwo etwas abschließen." Jeder bleibe in seiner gesetzlichen Krankenversicherung. Wer für den Zahnersatz lieber eine private Versicherung abschließen wolle, sollte dies zuvor sorgsam prüfen.

Fragestunde: Politiker und Funktionäre standen Rede und Antwort.

Informationen in "Themenparks"

Neben den Vorträgen und Diskussionen konnten sich die BMGS-Besucher an einer Reihe von Ständen informieren. So präsentierten sich etwa Krankenkassen, Selbsthilfeorganisationen, das Robert Koch- und das Paul-Ehrlich-Institut im so genannten "Themenpark Gesundheit". An den Ständen des Paul-Ehrlich-Instituts konnte man etwa Milben durch ein Mikroskop betrachten und sich über Impfstoffe, Blutprodukte und Allergiepräparate aufklären lassen.

Im "Themenpark Prävention" bestand die Möglichkeit, die Strahlung seines Handys messen zu lassen oder bei einer der vielen Aktionen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sein Wissen zu AIDS, Süchten oder Ernährung aufzufrischen. Auch ein "Themenpark Europa" präsentierte sich im Ministerium: Hier hatten alle zehn neuen Mitgliedstaaten Gelegenheit ihr Land vorzustellen.

Auch ein Thema: Arzneimittelsicherheit

Die Arzneimittelsicherheit war ebenfalls ein Thema im BMGS: Ulrich Hagemann vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hielt einen Vortrag über "Nebenwirkungen und andere Risiken". Zudem informierte die Behörde an einem Stand im "Themenpark Gesundheit". Hier konnte man sich im Kleinen zeigen lassen, wie Arzneimittel – z. B. Salben – hergestellt werden. Auch die beim BfArM angesiedelte Bundesopiumstelle klärte über Arzneimittel aus Mohn und Hanf auf.

Tierische Unterhaltung: Eine Großkatze erklärte den Kleinsten das Thema 
Gesundheit.

Unterhaltungsprogramm im Ministeriumshof

Nicht zuletzt wurde auch für die Unterhaltung der großen und kleinen Besucher gesorgt. So konnte man im Innenhof des Ministeriums unter anderem einem Chor sehbehinderter Sängerinnen und Sänger lauschen und die asiatische Kampfkunst des Quan Dao Kung Fu bestaunen. Kinder konnten mit der "Yellicat" spielerisch etwas über gesunde Ernährung, Bewegung und richtige Zahnpflege lernen.

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