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- DAZ 41/2004
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Arzneimittel und Therapie
Zulassungserweiterung: Goserelin hemmt hormonabhängige Erkrankungen
Goserelin ist ein LHRH(Luteinisierendes Hormon Releasing Hormon)-Agonist, der dem körpereigenen Hormon LHRH sehr ähnlich ist. Es greift in die Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse ein, indem es an die LHRH-Rezeptoren der Hypophyse bindet und in der Langzeitanwendung die Rezeptoren blockiert und ihre Neubildung herunter reguliert. Die Wirkung von Goserelin bei Mammakarzinom und benignen Erkrankungen beruht letztendlich auf der Suppression der ovariellen Estrogenproduktion. Dadurch wird eine Wachstumshemmung bzw. Remission hormonabhängiger Erkrankungen erzielt. Die Estrogenbildung in den Ovarien sinkt innerhalb weniger Wochen in den postmenopausalen Bereich ab. Somit entfällt der wachstumsstimulierende Effekt dieser Hormone auf benigne und maligne Gewebewucherungen.
Effektive Senkung des Serumestradiols
Die Biosynthese und Sekretion des Geschlechtshormons Estradiol werden über Hypothalamus und Hypophyse durch das Luteinisierungshormon-Releasinghormon (LHRH) und die gonadotropen Hormone LH (Luteinisierungshormon) und FSH (follikelstimulierendes Hormon) gesteuert. Die pulsatile Freisetzung des natürlichen LHRH aus dem Hypothalamus löst dabei im Hypophysenvorderlappen die Synthese und Ausschüttung der Gonadotropine LH und FSH aus. Goserelinacetat ist ein LHRH-Analogon mit höherer Aktivität und längerer Halbwertszeit als das natürliche LHRH.
Bei längerfristiger, andauernder Stimulation mit Goserelin kommt es zu einer Desensibilisierung der Hypophyse. Die Anzahl der hypophysären LHRH-Rezeptoren nimmt ab (,,receptor-down-regulation''), wodurch die LH- und FSH-Sekretion supprimiert und damit die gonadale Biosynthese von Estradiol blockiert wird. Bei der prämenopausalen Frau kommt es initial zu einem Estradiolanstieg mit anschließendem Absinken des Serumestradiols innerhalb der 2. und 3. Behandlungswoche. ck
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