Prisma

Stammzelltransplantation sicherer machen

Eine Stammzelltransplantation ist für viele Leukämiepatienten die letzte Hoffnung auf Heilung. Leider geht die Therapie mit einer starken Schwächung des Immunsystems und den damit verbundenen Infektionsrisiken einher. Für mehr Sicherheit bei der Transplantation wollen nun Wissenschaftler des Homburger Universitätsklinikums sorgen.

"Schwerwiegende Komplikationen, angefangen bei Fieber, Gelenk- und Muskelschmerzen bis hin zu Lungenerkrankungen, Sehschwächen und sogar bis zum Tod, können besonders dann auftreten, wenn der Patient mit dem Cytomegalievirus (CMV), einem Vertreter der Herpesviren, infiziert ist", erläutert Dr. Martina Sester, die diesem Virus bzw. dessen Immunabwehr auf der Spur ist. "Wenngleich ein breites Spektrum zum Nachweis dieses Virus selbst zur Verfügung steht, gibt es bislang noch kein routinetaugliches Verfahren, mit dem man prüfen kann, wie es denn um die Abwehrkräfte gegen CMV bestellt ist."

Im Rahmen einer Studie werden Mediziner im Homburger Universitätsklinikum die nächsten zwei Jahre eine neue Methode anwenden, mit der man direkt aus dem Blut des Patienten die Menge der Abwehrzellen, die so genannten T-Zellen, die gegen das CMV-Virus gerichtet sind, bestimmen kann. "Ziel der Untersuchungen ist die individuelle Analyse des Verhältnisses von Viruslast und Immunabwehr", erklärt Dr. Martina Sester. "Ist die Immunabwehr gegen CMV kurz nach der Transplantation recht hoch, besteht kaum Gefahr, dass eine Infektion ausbricht. Ist die Immunabwehr niedrig oder gar nicht vorhanden, ist äußerste Vorsicht geboten. Kombiniert mit der konventionellen Virus-Messung lassen sich mit der neuen Methode frühzeitig Schlüsse ziehen, ob das Abwehrsystem des Patienten hinreichend leistungsfähig ist, mit einer Infektion alleine fertig zu werden, oder ob man medikamentös unterstützen muss." ral

Quelle: Pressemitteilung der Universität des Saarlandes

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.