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Domino-Transplantation: "Eine Leber für mich, meine Leber für dich..."

Patienten, die an der Stoffwechselkrankheit "Amyloidose" leiden, profitieren von einer Lebertransplantation. Ihre eigene Leber kann wiederum anderen Patienten eingepflanzt werden. Über den Erfolg der so genannten "Domino-Transplantation" berichteten Wissenschaftler der Universität Heidelberg vor kurzem im Rahmen eines Symposiums.

In Deutschland leiden ca. 1000 Menschen an Amyloidose. Ursache ist ein angeborener Gendefekt, der zur Folge hat, dass die Leber bestimmte Eiweiße nicht abbauen kann. Diese lagern sich in Fibrillen außerhalb der Zellen als Amyloid ab und beeinträchtigen die Funktion der Organe und Gewebe. Zwischen dem 30. und 70. Lebensjahr machen sich die Ablagerungen erstmals bemerkbar, meist durch Schädigung der Nerven. Die Patienten sterben innerhalb von zehn bis 15 Jahren nach Symptombeginn, oft an Herzproblemen.

Heilbar ist die Amyloidose bislang nicht, da die Leber aufgrund des Gendefekts für den mangelhaften Einweißabbau verantwortlich ist, kann die Krankheit durch eine Lebertransplantation jedoch zumindest gestoppt werden. Oft nehmen die Beschwerden nach dem Eingriff ab. Die entnommene Leber kann – anders als bei Transplantationen aufgrund Organversagen – "recycelt" werden, sprich einem anderen leberkranken Patienten übertragen werden, der nicht an Amyloidose leidet ("Domino-Transplantation").

Dem Empfänger der Amyloidose-Leber wird der Gendefekt zwar mittransplantiert, so dass es ebenfalls zu Ablagerungen im Körper kommt. Da diese Ablagerungen jedoch erst nach frühestens 30 Jahren Beschwerden auslösen, ist das Risiko bei entsprechendem Alter des Organempfängers vernachlässigbar. Die Patienten sollten zum Zeitpunkt der Transplantation mindestens 50 Jahre alt sein. Da sie ohne Transplantation innerhalb weniger Jahre an ihrer Lebererkrankung sterben würden und derzeit nicht genügend Spenderorgane für alle Patienten zur Verfügung stehen, bietet ihnen die Übertragung des Amyloidose-Organs eine Chance auf einige Jahrzehnte beschwerdefreien Lebens. ral

Quelle: Pressemitteilung des Universitätsklinikums Heidelberg

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