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Hilft EPO direkt nach einem Schlaganfall?

Erste Versuche sind viel versprechend: Das körpereigene Hormon Erythropoetin (EPO) sorgt dafür, dass Schäden durch einen Schlaganfall abgemildert werden. In einer am Max-Planck-Institut für experimentelle Medizin, Göttingen, durchgeführten Studie waren die neurologischen Ausfälle bei einer kleinen Anzahl mit EPO behandelter Patienten signifikant geringer als in der Vergleichsgruppe.

Die Ergebnisse eines Teams um Prof. Dr. Hannelore Ehrenreich werden derzeit in einer weiteren Studie genauer untersucht. Grundsätzlich gilt: Treten Symptome eines Schlaganfalls auf – wie z. B. halbseitige Lähmungen, Sprachstörungen oder Sehstörungen – müssen die Betroffenen sofort in eine Klinik gebracht werden. Wenn die Schlaganfall-Therapie innerhalb der ersten drei bis maximal sechs Stunden nach Beginn der Symptome startet, haben die Patienten eine deutlich bessere Überlebenschance und weniger Ausfälle als Patienten, die später behandelt werden.

In der aktuellen Studie vergleichen die Forscher nun, ob der Einsatz von Erythropoetin direkt nach dem Schlaganfall zusätzlich hilfreich ist. Zunächst wird untersucht, welches Areal im Gehirn von dem Schlaganfall betroffen ist. Liegt ein so genannter Mediainfarkt (Versorgungsgebiet der Arteria cerebri media) vor, wird der Patient innerhalb der ersten sechs Stunden nach Beginn der Symptome in die Studie aufgenommen. Ein Teil der Probanden erhält in den ersten drei Tagen täglich EPO. Ein weiterer Teil Plazebo. Insgesamt sollen bis zur ersten großen Zwischenanalyse 256 Patienten in die Studie aufgenommen werden. Erste Ergebnisse erwarten die Wissenschaftler in etwa einem Jahr. ral

Quelle: Pressemitteilung der Medizinischen Hochschule Hannover

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