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Hoher Medikamentenkonsum bei Schwangeren

Während einer Schwangerschaft ist es bekanntlich von größter Wichtigkeit, den Nutzen eines Medikamentes gegenüber dem eventuellen Risiko für das ungeborene Kind sorgfältig abzuwägen. Vor allem während der ersten drei Monate sollte wenn möglich vollständig auf Medikamente verzichtet werden. Augenscheinlich nutzen jedoch schwangere Frauen Arzneimittel oftmals zu unbekümmert.

80 Prozent der werdenden Mütter in Großbritannien nehmen Studienergebnissen zufolge im Laufe ihrer Schwangerschaft Medikamente ein. So das Resultat einer Befragung von 14.000 schwangeren Frauen durch ein Team der Universität von Bristol. Demnach nahmen beispielsweise 39 Prozent der werdenden Mütter während der ersten Phase der Schwangerschaft Analgetika – zumeist Paracetamol, aber auch Acetylsalicylsäure – ein. Beinahe jede vierte Frau gebrauchte während späterer Phasen der Schwangerschaft Antazida.

Vor allem geringfügigere Beschwerden werden häufig im Rahmen der Selbstmedikation behandelt. Doch auch wenn für viele Wirkstoffe nicht nachgewiesen ist, dass sie zu Missbildungen führen, weiß man laut Dr. Judith Headley bislang wenig über die subtileren Einflüsse auf die Entwicklung des Kindes. Frauen, die aus Sorge um ihr Kind alternative Therapeutika den konventionellen Medikamenten vorzögen, würden dabei Gefahr laufen, an nicht standardisierte und damit vergleichsweise unberechenbare Produkte zu geraten. Der rasche Griff zum Medikament scheint gerade in der jüngeren Vergangenheit zugenommen zu haben. Einen möglichen Grund für diese Entwicklung sieht die Wissenschaftlerin darin, dass die Erinnerung an den Thalidomid-Skandal allmählich zu verblassen beginnt. ah

Quelle: http://www.bris.ac.uk/news/2004/524

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