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Aus Kammern und Verbänden
AK Nordrhein: Fortbildung für Senior-Pharmazeuten
Prof. Dr. Christoph Friedrich, Marburg, referierte über einige Strukturveränderungen im deutschen Apothekenwesen während des 19. Jahrhunderts. Ursachen waren der Übergang von der Real- zur Personalkonzession, das 1872 unter Rudolf Delbrück entworfene Reichsapothekengesetz und die Gründung der gesetzlichen Krankenkassen, die sich sogleich mit den Apotheken um Rabatte stritten. Friedrich zog aus den Erfahrungen der Vergangenheit die Schlussfolgerung, dass ein liberaleres Apothekenwesen die Arzneimittelversorgung weder besser noch billiger macht.
Anneliese Menge, Präsidentin der Apothekerkammer Nordrhein, sprach über die aktuelle gesundheitspolitische Situation und die weitere Entwicklung. "Die Zukunft der Apotheke sieht gut aus, wenn wir unsere heilberufliche Kompetenz stärker in den Mittelpunkt unserer beruflichen Tätigkeit stellen, sie für jeden einzelnen Patienten oder Kunden, aber auch für die Öffentlichkeit deutlicher erfahrbar machen und damit Pharmazie leben." Ausführlich ging sie auf die elektronische Gesundheitskarte ein, die zum 1. 1. 2006 eingeführt werden soll.
Dabei zitierte sie Dr. Klaus Theo Schröder, Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium: "Mit der elektronischen Gesundheitskarte, die schrittweise eingeführt wird, wird die vernetzte Medizin für 80 Millionen Deutsche greifbar werden. Diese Karte wird nach Expertenmeinung den Medizinbetrieb hierzulande stärker verändern als alle bisherigen Reformen."
Menge erläuterte außer den Vorteilen der elektronischen Gesundheitskarte auch die Datenschutzfragen sowie aktuelle Auseinandersetzungen mit den Krankenkassen über die Server- und/oder Kartenlösung. Mit Blick in die USA betrachtete sie es als ermutigend, dass die dortigen Kollegen es geschafft haben, ihr bereits in den 60er-Jahren entwickeltes Leitbild vom primär patientenorientiert tätigen Apotheker zu verwirklichen.
Prof. Dr. Klaus-Jürgen Steffens stellte die Pharmazeutische Technologie in Bonn, ihre apparative Ausstattung und Forschungsschwerpunkte vor. Seine Mitarbeiter führten anschließend durch die hochmodern ausgestatteten Praktikumsäle und Doktorandenlabore.
Dr. Sabine Viefhues
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