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Das Barometer zeigt auf Veränderung

Peter Ditzel

Die DAZ-Leserinnen und Leser haben sich entschieden: die überwältigende Mehrheit ist für einen Wechsel in der Berufsvertretung. Friese (ABDA), Metzger (Bundesapothekerkammer – BAK) und Keller (Deutscher Apothekerverband – DAV) sind demnach nicht mehr gefragt. Die Apothekerinnen und Apotheker, die sich an unserem DAZ-Politbarometer (siehe DAZ 44) beteiligt haben – es waren knapp 200 –, stimmten ab, wen sie Ende November/Anfang Dezember ins Berliner Apothekerhaus wählen würden, wenn sie denn dürften. Nicht einmal die Delegierten kommen hier zum Zug und können ihre Stimmen abgeben. Gewählt wird bei ABDA & Co nur im innersten Zirkel.

Über mögliche Kandidatinnen und Kandidaten gibt es im Vorfeld der Wahl gerne Spekulationen – wir haben Ihnen in unserem DAZ-Politbarometer vorgestellt, wer zu den "il preferiti", also den Bevorzugten gehört (so heißen die Kardinäle, die bei der Papstwahl in die engere Wahl kommen, wenn sich die Kardinäle ins "conclave" zurückziehen). Das Ergebnis verdeutlich: Das Barometer zeigt auf Veränderung. Und das ist die neue Führungsmannschaft, die sich nach unserer Umfrage eindeutig darstellt:

  • 62% stimmten für Dr. Günter Hanke als neuen ABDA-Präsidenten, auf Platz 2 folgt mit 37% Heinz-Günter Wolf.
  • Frau Magdalene Linz wünschen sich 54% derjenigen, die beim DAZ-Politbarometer mitgemacht haben, zur neuen Präsidentin der Bundesapothekerkammer. Auf Platz 2 kam Sachsens Kammerpräsident Friedrich Schmitt mit rund 25%.
  • Als neuen Vorsitzenden des Deutschen Apothekerverbands wünschen sich rund 51% den Vereinsvorsitzenden des Apothekerverbands Schleswig-Holstein, Dr. Peter Froese. Auf Platz 2 folgt der bisherige Vorsitzende Hermann S. Keller mit 27%.

 

Auch wir wissen natürlich nicht, wie die Wahl Ende des Monats tatsächlich ausgehen wird. Das Ergebnis wird zeigen, ob das Barometer den richtigen Druck misst oder ob man sich in Berlin weit von der Basis entfernt hat.

Der Entwurf einer "Verordnung über den Versand und die Zustellung von Arzneimitteln sowie die elektronische Information zu Arzneimitteln", kurz Arzneimittelversandhandels-Verordnung (AMVersV) genannt, wird zurzeit in den Verbänden beraten. Diese Verordnung soll für Ordnung und Klarheit im Bereich Versandhandel bei Arzneimitteln sorgen, nachdem nun mal unsere Bundesregierung den Versandhandel auch mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln in Deutschland zugelassen hat. Eine solche Verordnung tut Not, um möglichen Wildwuchs oder interpretatorische Unklarheiten im Bereich Versandhandel so gut es geht auszuschalten. Aus der Begründung des Entwurfs geht hervor, dass Arzneimittelsicherheit und Verbraucherschutz beim Versandhandel verstärkt werden sollen. Bestimmte Arzneimittel sollen laut Entwurf überhaupt nicht versendet werden, da die damit verbundenen Risiken zu groß sind (z. B. Betäubungsmittel, Impfstoffe oder Sera).

Wir meinen (siehe auch unseren Kommentar in der Apotheker Zeitung vom 8. November), dass man die Einführung der Arzneimittelversandhandels-Verordnung auch als Chance nutzen sollte, nochmals Gründe vorzubringen, ob es nicht doch besser sei, verschreibungspflichtige Arzneimittel generell vom Versand auszuschließen. Wenn schon die hohen Ziele von Arzneimittelsicherheit und Verbraucherschutz bemüht werden, dann dürfte nichts näher liegen als das. Hinzu kommt, dass derzeit Verbraucherschützer und das Bundesgesundheitsministerium selbst beim Bezug von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln via Internet zur Vorsicht mahnen.

Wenn Sie sich schon einmal vorab mit dem Entwurf der Arzneimittelversandhandels-Verordnung beschäftigen wollen (sie enthält auch Hinweise darauf, welche Anforderungen an Web-Seiten von Apotheken und dort verbreitete Arzneimittelinformationen gestellt werden), besuchen Sie die DAZonline-Internetseite (www.deutsche-apotheker-zeitung.de). Dort finden Sie in der rechten Spalte unter Download den Entwurf des Bundesgesundheitsministeriums zur Arzneimittelversandhandels-Verordnung.

Titelthema dieser DAZ: Selbstmedikation bei Schnupfen. Die Erkrankung ist banal und eine der häufigsten, die im Rahmen der Selbstmedikation behandelt wird. In der Apotheke gehört Selbstmedikation bei Schnupfen praktisch ganzjährig zum Tagesgeschäft, gehäuft im Herbst und Winter. Da liegt es nahe, dass sich Tester, die die Beratungsqualität in der Apotheke hinterfragen wollen, gerne dieses Themas annehmen. Eine Apotheke, die bei der Beratung in Sachen Schnupfen versagt, wird auch sonst nicht viel zu sagen haben. Damit Ihnen dies nicht passiert, gibt Ihnen unser Beitrag einen Leitfaden an die Hand, was sie bei dieser Bagatellerkrankung mit dem Patienten besprechen sollten. Das Beispiel wurde im Wesentlichen dem Buch "Selbstmedikation für die Kitteltasche" entnommen, das im Deutschen Apotheker Verlag erschienen ist und zahlreiche weitere praxisnahe Selbstmedikationsfälle enthält.

Peter Ditzel

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