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- DAZ 47/2004
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Prisma
Compliance ist wichtiger als der Wirkstoff selbst
Dass die Compliance bei der Behandlung von Herzkrankheiten eine wichtige Rolle spielt, war bereits aus früheren Studien bekannt. Wie groß diese Rolle für den Therapieerfolg ist, wurde jedoch erst in der aktuell durchgeführten Untersuchung so richtig deutlich. Als Grundlage für die Studie dienten die Daten des CHARM-Studienprogramms (Candesartan in heart failure: assessment of reduction in mortality and morbidity).
Bradi Granger und ihre Kollegen von der Duke Universität, North Carolina, überprüften die Daten dieses Programms auf einen Zusammenhang zwischen Compliance und Behandlungserfolg. Dabei stellten sie fest, dass Regelmäßigkeit und Dosierung entsprechend den Vorgaben in der Studie wichtiger waren als die eigentliche Medikation: Patienten, die ihre Tabletten jeden Tag einnahmen, halbierten das Risiko bis zu Studienende zu sterben, im Vergleich zu jenen, die immer wieder Tabletten ausließen – unabhängig davon, ob sie tatsächlich Verum einnahmen oder ob sie der Plazebogruppe angehörten. Auch waren diejenigen, die an der verordneten Dosis festhielten, weniger gefährdet, ins Krankenhaus zu kommen.
Worauf der starke Plazeboeffekt in der Studie beruht, ist noch unklar. Die Studiendurchführenden vermuten, dass jene Patienten, die compliant sind, sich auch eher an bestimmte Lebensgewohnheiten halten, die nachweislich gut für das Herz sind, also sportlich aktiv werden, sich ausgewogen ernähren und auf Alkohol und Zigaretten verzichten. Die Konsequenz: Wenn Ärzte von vornherein diejenigen Patienten identifizieren könnten, die ihre Medikamente nicht regelmäßig nehmen, könnten sie diese mit entsprechenden Ausbildungsprogrammen oder sozialer Unterstützung dazu ermutigen, einem gesünderen Lebenswandel zu folgen. "Es geht um die Richtung, die die Menschen einschlagen", sagt Hayden Bosworth, der Patientenmotivation am Durham Veterans Affairs Medical Center in North Carolina studiert. ral
Quelle: www.nature.com, DOI 0.1038/news041108-6
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