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DAZ aktuell
Chance vertan (Kommentar)
Während bei der Erstverleihung die ABDA mit ihrer Initiative (TOM Asthma) noch einen Kandidaten im Finale präsentieren konnte, muss diesmal leider wieder vermeldet werden, dass kein Projekt und keine Aktivität seitens der deutschen Apothekerinnen und Apotheker von der Bevölkerung als förderungswürdig nominiert, ja nicht einmal vorgeschlagen wurde. Können wir es uns eigentlich leisten, solche Chancen für positive Imagewerbung auszulassen? Wo gibt es denn eine bessere Gelegenheit, in Anwesenheit von Politik öffentlichkeitswirksam als kompetenter, aber auch sozial engagierter Gesundheitsfachmann gelobt, ja vielleicht sogar ausgezeichnet zu werden?
Hat etwa nur eine Bundesgesundheitsministerin durch ihre angekündigte Teilnahme erkannt, dass erfolgreiche Politik nicht ausschließlich über rationale Argumentation gemacht wird, sondern in vielen Fällen Entscheidungen aus emotionalem Empfinden, aber auch aus Kalkül getroffen werden? Fakt ist: Soziales Engagement verbessert das Image von jedem und ehrenamtliche Unterstützung bzw. Ergänzung des Sozialstaates ist der beste Schutz vor ideologisch gelenkter Willkür gewisser Politiker. Denn auch ihnen ist bewusst, jeder vierte Wahlberechtigte liest die Apotheken Umschau.
Dieser und ihrem Verleger muss man dankbar sein, mit "Rufzeichen Gesundheit!" Gemeinnützigkeit im Gesundheitsbereich öffentlichkeitswirksam unter Einbeziehung der Apotheker auszeichnen zu lassen. Sollten wir diese Chance 2005 nicht ergreifen und vielleicht im nächsten Jahr mit Bewerbungen – sei es als gesamter Berufsstand oder als kleine Gruppe – zeigen, dass Apotheker sich nicht nur für die eigenen Interessen engagieren, sondern auch uneigennützig für die Belange der Patienten einsetzen? Einfacher dürften wir es nicht mehr bekommen, positive Imagewerbung zu betreiben.
P. S.: Warum verleiht die Apothekenillustrierte (herausgegeben vom apothekereigenen Govi Verlag) eigentlich keinen Preis für soziales Engagement? (Gut kopiert ist manchmal besser als schlechte Eigengewächse!) Was sagte doch Altpräsident Roman Herzog in seinem Festvortrag: "... vorhandenes Vermögen (vielleicht auch das der ABDA?) sollte nicht vererbt, sondern zu Lebzeiten (des freien Heilberufes bzw. für dessen Erhalt) sinnvoll verwendet werden."
Hermann Vogel jr.
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