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- AZ 15/2005
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Politiker sehen Handlungsbedarf: OTC für Jugendliche auf Rezept?
Unklar war Ende vergangener Woche allerdings, wie die Belastung der Kassen dadurch von mehr als 150 Millionen Euro pro Jahr aufgefangen werden kann. Wolfgang Zöller (CSU) sprach am 7. April in Berlin von Handlungsbedarf aufgrund der negativen Folgen, die das Streichen der OTC-Präparate aus der Kassenerstattung für Kinder ab 13 Jahren habe. Vor allem einkommensschwache Familien mit chronisch kranken Kindern seien zum Teil überfordert, so Zöller in der "Tagesschau".
Die Bundesgesundheitsministerin warnte unterdessen vor einer Korrektur des GKV-Modernisierungsgesetzes in dem Punkt. Wer Nachbesserungen verlange, müsse Vorschläge zur Finanzierung unterbreiten, sagte Ulla Schmidt. Vertreter der Krankenkassen verwiesen auf möglichen Missbrauch, wenn rezeptfreie Arzneimittel für Jugendliche generell wieder auf Kassenrezept verordnet werden. Dann bestehe die Gefahr, dass sich Eltern OTC-Präparate auf den Namen ihrer Kinder verschreiben ließen.
Dieter Thomae (FDP) dagegen begrüßte die Überlegungen, die "unsinnige Regelung" wieder zurückzunehmen. Schließlich könnten OTC-Präparate für eine Therapie notwendig sein. Thomae plädierte wie der Sozialverband Deutschland (SoVD) dafür, auch Geringverdienern rezeptfreie Arzneimittel zu erstatten. Der SoVD forderte in Berlin zusätzlich eine Härtefallregelung für Sozialhilfeempfänger und Heimbewohner.
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