Prisma

Mikroorganismen mit eigenen Waffen schlagen

Zwei Biochemikern von der Philipps-Universität Marburg ist es gelungen, das Zusammenspiel derjenigen Enzyme aufzuklären, die an der Antibiotikabildung in Mikroorganismen beteiligt sind – und es sogar zu steuern.

Peptidantibiotika verfügen über ein breites Wirkspektrum und sind daher für den medizinischen Einsatz interessant. Gebildet werden Peptidantibiotika an nichtribosomalen Peptidsynthetasen. In den meisten Mikroorganismen wirken dabei mehrere Peptidsynthetasen auf geordnete Weise in einem so genannten Biosynthesekomplex zusammen.

Den Marburger Biochemikern Dr. Torsten Stachelhaus und Dr. Martin Hahn gelang es nun, die strukturelle Basis dieser Interaktion zwischen verschiedenen Synthetasen innerhalb eines Komplexes aufzuklären. Dadurch war es ihnen möglich, die Reihenfolge der Synthetasen innerhalb eines Komplexes neu zu arrangieren. Außerdem erreichten sie, dass selbst Enzyme aus unterschiedlichen Biosynthesekomplexen miteinander kommunizieren. Damit bietet sich nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, um im Reagenzglas wie auch direkt in der Zelle neue Peptidantibiotika zu erzeugen. ral

Quelle: Pressemitteilung der Philipps-Universität Marburg, 6.4.2005

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