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DAZ aktuell
Oft nur Schlamperei mit alten Karten
Zu Beginn des Jahres 2004 hatte die BKK als erste Krankenkasse eine Aktion gegen Chipkartenmissbrauch gestartet, bei der in den Lesegeräten in Arztpraxen ungültige Karten erkannt und sofort gesperrt wurden. Seit Juni des vergangenen Jahres wertete die BKK 1700 Anrufe von Ärzten oder Patienten auf einer Hotline systematisch aus.
Meistens Versehen
Mehr als die Hälfte der Anrufe betreffe Fälle, bei denen nur versehentlich eine ungültige Chipkarte verwendet wurde, heißt es bei der Krankenkasse. Oft habe der Versicherte vergessen, die alte Karte zurückzusenden, nachdem er wegen Umzug oder Arbeitgeberwechsel eine neue erhalten habe. Bei jedem fünften Anruf allerdings lag entweder ein echter Missbrauch vor oder es ergaben sich Ungereimtheiten, die derzeit noch geklärt werden. Vereinzelt sei es vorgekommen, dass Patienten fluchtartig die Praxis verließen, als der missbräuchliche Einsatz der Chipkarte durch die Verax-Liste aufflog. Nur bei einem Prozent der Anrufe ging es um verloren oder gestohlen gemeldete Chipkarten. Die übrigen Anrufe betrafen Versicherte, deren Mitgliedschaft bei einer Kasse zum Zeitpunkt der Datenübermittlung abgemeldet, aber zum Zeitpunkt der Behandlung in der Arztpraxis wieder angemeldet war.
Hohe Dunkelziffer
Die BKK selbst hatte nicht mit einem höheren Prozentsatz an aufgedecktem Chipkartenbetrug gerechnet. Es sei nicht davon auszugehen, dass Personen, die bewusst Chipkartenmissbrauch betreiben, dies in großem Ausmaß ausgerechnet der Hotline der Kasse anvertrauen, so Aurica Krause von der BKK Verkehrsbau. Da die Hotline erfahrungsgemäß nur in rund 30 Prozent aller Fälle mit Kartensperrung kontaktiert werde, geht sie von einer "nicht unerheblichen Dunkelziffer tatsächlicher Missbrauchsfälle" aus. Allein in Berlin könne die BKK Verkehrsbau rund 600.000 Euro pro Jahr an Schäden durch die Liste vermeiden. Kassenangaben zufolge werden im Laufe dieses Jahres rund 80 Prozent der niedergelassenen Ärzte mit der Verax-Liste ausgestattet. Seit dem vierten Quartal 2004 arbeiteten auch rund 44.000 Zahnärzte damit.
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