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- DAZ 34/2005
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Schwerpunkt Hormonersatztherapie
Meinung: Eindeutiger Nutzen bei rechtzeitiger Anwendung
Der Nutzen einer Hormonersatztherapie bei betroffenen Frauen ist unstreitig. Über Dosis und Dauer muss individuell entschieden werden, ebenso über die Route der Therapie. Eine subtile Darstellung der Daten über Nutzen und Risiken einer Hormonersatztherapie könnte die allgemeine Verwirrung vielleicht etwas mindern. Es bleibt auf jeden Fall ein interessanter Aspekt, dass die Estrogen-Monotherapie offensichtlich das Mammakarzinomrisiko nicht erhöht.
In der WHI-Monotherapiestudie waren nur 30% der Frauen in einem Alter, in dem wir üblicherweise mit einer Hormonersatztherapie beginnen. Das mittlere Lebensalter lag über 63 Jahre, also mindestens zwölf Jahre nach der Menopause.
Außerdem hatten die Frauen der Studie ein hohes Risiko: die Hälfte waren Raucherinnen, die Hälfte Frauen mit Bluthochdruck und fast die Hälfte hatten schweres Übergewicht. Die Studie wurde nach 6,8 Jahren mit folgendem Ergebnis beendet: erhöhtes Schlaganfallrisiko, weniger Schenkelhalsfrakturen, sonst keine statistischen Abweichungen, obwohl die verminderte Rate an Brustkrebs mit 0,77 beinahe statistisch signifikant ist. Die Frauen von 50 bis 59 Jahre hatten durch die Hormone kein verändertes Schlaganfallrisiko. In der Hormongruppe gab es zwar drei zusätzliche Thromboembolien, aber zehn Brustkrebsfälle, sechs Dickdarmkrebsfälle, dreizehn Herzinfarkte und dreizehn Todesfälle weniger. Das heißt, dass bei rechtzeitiger Anwendung selbst bei Risikogruppen der Nutzen einer längerfristigen Hormontherapie ganz eindeutig ist.
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