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IQWiG spricht Atorvastatin Überlegenheit ab
Damit widersprechen die Kölner Wissenschaftler dem Sortis-Hersteller Pfizer. Dieser ist davon überzeugt, dass sein Präparat für bestimmte Patienten durchaus einen Zusatznutzen hat. So etwa, wenn eine stabile koronare Herzerkrankung, ein akutes Koronarsyndrom oder ein Diabetes mellitus vorliegen. Daher, so Pfizer, habe der Gemeinsame Bundesausschuss Sortis zu Unrecht in eine gemeinsame Festbetragsgruppe mit anderen – patentfreien – Statinen eingeordnet.
Lebensverlängernde Effekte nicht nachgewiesen
Wie das IQWiG in seiner 148 Seiten starken Nutzenbewertung ausführt, ist ein lebensverlängernder Effekt bei Patienten mit einer chronischen Erkrankung der Herzkranzgefäße nur für die Wirkstoffe Simvastatin und Pravastatin wissenschaftlich nachgewiesen. Bei der Untergruppe von Patienten mit Diabetes mellitus gelte dies sogar ausschließlich für Simvastatin (s. a. unser Artikel auf S. 38). Für Atorvastatin, Fluvastatin und Lovastatin fehlen hingegen entsprechende Belege.
Studienlage beim akuten Koronarsyndrom schlecht
Beim akuten Koronarsyndrom gibt es dem IQWiG zufolge nur für Atorvastatin, Pravastatin und Simvastatin Studien, die Aussagen zu patientenrelevanten Endpunkten treffen. Bei dieser Indikation sei ein direkter Vergleich der Wirkstoffe nur eingeschränkt möglich, weil das Design und die Art der Publikation dieser Studien zum Teil mangelhaft seien. Auf keinen Fall lasse sich aus ihnen ableiten, dass eine der drei Substanzen das Risiko eines Herzinfarkts oder die Sterblichkeit besser senkt als andere.
Auch in der Höchstdosistherapie nicht besser
Pfizer hatte zudem argumentiert, dass Atorvastatin in der Hochdosistherapie besser verträglich sei. Doch auch hier kommt das jüngste IQWiG-Arbeitspapier zu einem gegenteiligen Ergebnis: So mussten in den analysierten klinischen Studien Sortis-Therapien in höchster zugelassener Dosierung häufiger wegen Nebenwirkungen abgebrochen werden, als Therapien mit Simvastatin.
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