Checkpunkt auf dem Potsdamer Platz

Am 1. September eröffnete die Ministerin gemeinsam mit Ratiopharm-Geschäftführerin Dagmar Siebert die Gesundheitsbox auf dem Potsdamer Platz. Schmidt lobte die Initiative des Generikaunternehmens und seiner Kooperationspartner – darunter der Deutsche Apothekerverband, das Deutsche Präventionsnetzwerk, der Deutsche Hausärzteverband, der Deutsche Sportbund und die Lipid-Liga. Sie betonte, wie wichtig es sei, Prävention zu fördern und schon Kinder an eine gesunde Lebensweise heran-zuführen. Umso bedauerlicher sei es, dass die unionsgeführten Bundesländer das Präventionsgesetz im Bundesrat blockierten und damit die Unterstützung von Präventionsprojekten verzögerten. Am 5. September wird der Vermittlungsausschuss über den Gesetzentwurf beraten. "Selbst wenn es nach der Bundestagswahl gleich weiter geht, verlieren wir ein Jahr", so die Ministerin.

Dagmar Siebert erklärte das Engagement ratiopharms für die Gesundheitsvorsorge: Auch wenn das Unternehmen vom Arzneimittelverkauf lebe, habe es zugleich eine gesellschaftliche Verantwortung. Mit der Gesundheitsbox werde Menschen die Möglichkeit gegeben, Prävention zu erfahren. Gesundheits-vorsorge und preiswerte Arzneimittel ergänzen sich Siebert zufolge bestens – und mit beidem lasse sich Geld sparen.

ABDA-Geschäftsführerin Christians Eckert-Lill räumte mit dem "scheinbaren Widerspruch" auf, Apotheken und Prävention passten nicht zusammen: "Apotheker müssen sich um die Gesundheit der Menschen kümmern – und das hört nicht bei der Arzneimittelversorgung auf." Eckert-Lill verwies beispielsweise auf Gesundheitstests, die in Apotheken durchgeführt werden. So wurde im vergangenen Jahr eine bundesweite Blutzucker-Aktionswoche durchgeführt. Hierbei wurden bei 12 Prozent der teilnehmenden Apothekenkunden, die sich selbst als gesund bezeichneten, erhöhte Werte festgestellt.

Auch in der Gesundheitsbox konnten sich die Besucher einer Reihe von Tests unterziehen. Blutdruck-, Blutfett- und Blutzuckerwerte konnten ebenso bestimmt werden wie Lungenfunktion, Body-Mass-Index und Körperfett. Zudem wurden den Besuchern auf Schautafeln und in Filmen die "Chancen eines gesundheitsbewussten Lebens" näher gebracht. Die Berliner zeigten sich sehr interessiert an der Riesen-Arzneimittelschachtel: Einige warteten eine Stunde vor der Box, ehe sie ihr Innenleben erkunden konnten.