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Krebsrisiko: Stärker auf die Gene achten

Obwohl viele Krebserkrankungen auf eine erbliche Veranlagung zurückzuführen sind, wird dieser Zusammenhang viel zu selten untersucht. Zu diesem Ergebnis sind Forscher der Universität Leipzig gekommen.

Im Rahmen einer Studie wurden 432 Krebspatientinnen befragt. Sie machten Angaben zu Tumorerkrankungen in ihren Familien und wurden verschiedenen Risikokategorien zugeordnet. 135 (31 Prozent) der Teilnehmerinnen wurden als Patientinnen mit möglicherweise genetischem Risiko identifiziert. Bei ihnen war also von einer erhöhten Wahrscheinlichkeit einer krebsspezifischen Genmutation auszugehen. Ob diese Mutation tatsächlich vorliegt, hätte jedoch nur durch Testung verifiziert werden können.

Obwohl den Patientinnen ein entsprechender Test nahe gelegt wurde, suchten nur sieben eine genetische Diagnostik auf. "Wir sehen uns also in der Versorgungspraxis mit einer mangelnden Integration genetischer Diagnostik konfrontiert", kritisiert Studienautor Gregor Weißflog. Der Grund, warum sich viele Patientinnen nicht untersuchen lassen, ist seiner Ansicht nach Angst: "Wenn eine Frau weiß, dass ihr Brustkrebs ererbt ist, macht sie sich natürlich Sorgen um ihre Töchter". ral

Quelle: Pressemitteilung der Universität Leipzig, 7. 9. 2005

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