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- DAZ 37/2005
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Aus Kammern und Verbänden
"Bruchstücke der realen Welt"
Als "pures Farberlebnis" beschreiben Kritiker die Kunstwerke von Renate Meinardus, die der experimentellen Malerei zuzuordnen sind. "Meine auf Leinwand, Holz, Papier, Aluplatten und Zellstoffrohlingen gemalten Bilder enthalten Bruchstücke der realen Welt", erläutert die Künstlerin. Das kann ebenso farbiger Sand aus verschiedenen Teilen der Erde sein wie Stein- und Metallstaub oder Collage-Fragmente von Plakatwänden.
"Wenn ich mit einem Bild beginne, tauchen Farben und Stimmungen aus meiner Erinnerung auf, zunächst unbewusst – bis zum Erkennen", so Renate Meinardus. "Auf diese Weise entstehen leichte Flächen mit kantigen Formen oder schwere dunkle Flächen – mit luftigen Spielereien innen und außen." Für ihre Objekte verwendet die Künstlerin Ölfarben, Acryl und Tusche, aber auch Gouache, Graphit, Ölkreiden und Sepiatusche.
"Die Bildsprache ist zeichenhaft verkürzt, fast spröde. Renate Meinardus schafft Bilder, die wortlos sind, mit kleinen Spektakeln am Rande" beschreibt ihr Dozent Karl-Heinz Hosse die zumeist abstrakten Werke, die dem Betrachter viel Raum für eigene Interpretationen geben. Mal dominiert die Farbe Blau, mal Rot- bis Brauntöne – ohne jedoch zu erdrücken. Hier kommt Renate Meinardus das pharmazeutische Fachwissen zugute: Nicht der Wirkstoff alleine garantiert den Erfolg, sondern dessen richtige Dosierung.
Auch wenn sie die Tätigkeit in der Apotheke nicht missen möchte, nimmt die Kunst einen immer breiteren Raum im Leben von Renate Meinardus ein – davon zeugen gut 30 Ausstellungen in den letzten beiden Jahrzehnten und ihre Tätigkeit als Dozentin beim Arnsberger Kunstsommer. Ihre 25 Objekte umfassende Ausstellung im Apothekerhaus kann noch bis Ende November begutachtet werden.
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