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Aus Kammern und Verbänden
Mausoleum einer Apothekerwitwe
Der Obrist Ernst Johann von Schröderß aus kurländischem Adel, der in die Dienst des Grafen Simon August zur Lippe getreten war, hatte 1763 eine Wohnung im Gebäude der Hof-Apotheke in Detmold bezogen. Er freundete sich mit dem Hof-Apotheker Keiser an und kümmerte sich nach dessen Tod um die hinterbliebene Familie. 1794 ließ er im Garten der Familie Keiser vor den Toren der Stadt ein Mausoleum errichten, in dem er selbst und die Apothekerwitwe Marie Florentine Keiser bestattet wurden.
Das Mausoleum musste in den 1960er-Jahren einem Parkplatz weichen, aber seine wichtigen Teile, insbesondere der eindrucksvolle Giebel und die bildhauerisch gestalteten oder mit Inschriften versehenen Steine, wurden durch die Aufmerksamkeit des damaligen Besitzers der Hof-Apotheke, Dr. Kurt Priester, gerettet. Dank jahrelanger Bemühungen des jetzigen Besitzers der Hof-Apotheke, Dr. Wolfgang Scharlemann, und weiterer engagierter Personen sowie der Leitung des Freilichtmuseums wurde das Mausoleum letztes Jahr im Areal des Museums wiedererrichtet und bildet dort eine besondere Attraktion.
Dr. Scharlemann referierte den Tagungsteilnehmern die wechselvolle Geschichte des Detmolder Mausoleums. Dr. Heiner Stiewe gab anhand der Inschriften und Figuren einen kulturhistorischen Einblick in die protestantischen Anschauungen von der Vergänglichkeit des Lebens und dem Leben nach dem Tode.
Ein weiterer Programmpunkt des Pharmaziehistoriker-Treffens war die Wahl des neuen Vorsitzenden der Regionalgruppe, da Dr. Klaus Meyer die Leitung nach 25 Jahren erfolgreicher Tätigkeit in jüngere Hände geben wollte. Gewählt wurde Apothekerin Dr. Susanne Keller, Münster.
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