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Ernährung aktuell
Adipositas: Ausdauersport reicht nicht zum Abnehmen
Blutuntersuchungen an Athleten zeigen, dass nach etwa 30 Minuten Ausdauersport vermehrt freie Fettsäuren ins Blut strömen – ein Hinweis auf verstärkten Abbau von Speicherfett. Doch was passiert mit diesen Fettsäuren? Analysen der Zusammensetzung der Ausatmungsluft zeigen keinen Anstieg der Fettverbrennung; weder nach 30 Minuten noch zu einem anderen Zeitpunkt im Verlauf von Ausdaueraktivitäten. So ist der Anteil der Fette an der verbrannten
Energie von der ersten bis zur letzten Minute annähernd gleich. Über 60 Prozent der Energie können bei mittleren Belastungsintensitäten aus Fetten gewonnen werden. Bei einem 10-km-Lauf eines 80 kg schweren Sportlers werden auf diesem Weg etwa 50 bis 60 g Fett verbrannt. Das ist erschreckend wenig. Wollte man nur damit sein Gewicht reduzieren, müsste eine Person ca. zwanzigmal 10 km oder einmalig 200 km laufen, um allein 1 kg Fett abzubauen. Die Bedeutung der direkten Fettverbrennung während des Sports auf das Abnehmen ist demnach, so Baum, eher gering.
Studien über die Auswirkungen verschiedener sportlicher Aktivitäten auf die Gewichtsreduktion zeigen, dass sich das Körperfett durch Ausdauersport um zwei Prozent verringern lässt, während eine Kombination aus Ausdauer- und Krafttraining fünfmal mehr Fett (10 Prozent) zum Verschwinden bringt. Der positive Effekt des Krafttrainings beruht auf einer stärkeren Zunahme der Muskelmasse. Muskeln sind wesentlich stoffwechselaktiver als Fettgewebe und setzen auch in Ruhe mehr Kalorien um: Der Grundumsatz steigt. So verbraucht ein Kraftsportler auch im Schlaf mehr Kalorien als ein gleichgewichtiger Ausdauersportler.
Quelle: K. Baum, Köln: Geeignete und ungeeignete Sportarten bei Adipositas aus sportwissenschaftlicher Sicht; Vortrag auf
der 21. Jahrestagung der Deutschen Adipositas Gesellschaft, 7. 10. 2005
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