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IQWiG-Jahresbilanz: Noch kein Auftrag abgearbeitet
Seine Aufträge erhält das Institut vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) oder vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG). Das IQWiG kann aber auch in eigener Regie für die Gesundheitsversorgung relevante Themen aufgreifen und wissenschaftlich bearbeiten.
Möglich ist dies aufgrund eines so genannten Generalauftrags, den der G-BA dem Institut im Dezember 2004 erteilt hat. Bislang wurden im Bereich Arzneimittel insgesamt 29 Aufträge erteilt, davon in den Bereichen
Diabetes: 11, Asthma/COPD: 8, ZNS: 6, Koronare Herzkrankheit: 3 und Urologie: 1
Mit 16 Aufträgen wurde bislang nicht begonnen, für elf liegt ein Berichtsplan vor, und lediglich für zwei Aufträge konnte bereits ein Vorbericht zur Stellungnahme publiziert werden. Abgeschlossen wurde bislang keiner der Aufträge.
Hierbei darf nicht vergessen werden, dass die eigentliche Normenkompetenz beim Bundesausschuss (G-BA) liegt, der bislang allerdings noch kein Arbeitsergebnis des Instituts umzusetzen hatte. Auch hier liegt möglicherweise einiges an Konfliktpotenzial. Der Vorsitzende des G-BA Dr. Rainer Hess empfahl dem Institut bereits vorsorglich, dem Ausschuss nicht mit klaren "Vorentscheidungen zu kommen" oder damit gar an die Öffentlichkeit zu gehen.
IQWiG deutlich in Verzug
Wann mit der ersten Umsetzung eines Abschlussberichtes gerechnet werden kann, scheint aus gegenwärtiger Sicht ungewiss. Aufgrund der Vielzahl der Aufträge ist das IQWiG terminlich bereits deutlich im Verzug.
Bezüglich der Verfahrensmodalitäten scheint die Situation zumindest institutsintern einigermaßen konsolidiert zu sein, wie aus den Ausführungen Sawickis deutlich wurde.
Auch die Zusammenarbeit mit der pharmazeutischen Industrie ist dem Vernehmen nach "auf der Arbeitsebene" recht zufrieden stellend. Dennoch besteht seitens der Industrie trotz der schon seit März 2005 erstmalig verabschiedeten und über das Internet (www.iqwig.de) allgemein zugänglichen "Methoden" des IQWiG offenbar immer noch die Sorge, dass eingereichte Unterlagen nicht adäquat bewertet werden, und dass die Messlatte der Evidenz – unter Vernachlässigung der praktischen Therapie – zu hoch gelegt werden könnte.
Zu den Aufgaben des Instituts gehört unter anderem auch die Herausgabe von Patienteninformationen. Hiermit soll laut Sawicki in Kürze begonnen werden, und zwar durch die Freischaltung einer entsprechenden Webseite ab Februar 2005. Die Informationen sollen zielgerichtet, objektiv, an die psychologischen Bedürfnisse der Patienten angepasst und auch ohne medizinisches Fachwissen verständlich sein. Geplant sind Wörterbücher, Merkblätter, Kurz- und ausführliche Informationen und auch Patientengeschichten.
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