Prisma

Autisten können nicht richtig spiegeln

Eine abnorme Aktivität der Spiegelneurone – also derjenigen Neurone, die Menschen dabei helfen, andere zu imitieren – könnte für die Symptomatik des Autismus mitverantwortlich sein. Zu diesem Ergebnis ist eine an der University of California durchgeführte Studie gekommen.

Autisten sind in ihrer Fähigkeit zu kommunizieren und angemessen auf Signale aus der Umwelt zu reagieren, beeinträchtigt. Aus Tierversuchen ist bekannt, dass für diese Fähigkeit Spiegelneurone wichtig sind. Diese Neurone sind insbesondere dann aktiv, wenn Tiere Artgenossen beobachten und sie in der Folge imitieren.

Für die aktuelle Studie untersuchte ein Team um Lindsey Oberman die Muster der Gehirnaktivität von zehn autistischen Kindern, während sie entweder einen Gesichtsausdruck imitierten oder ihn passiv beobachteten. Die Gesichtsausdrücke entsprachen Gefühlen wie Angst, Wut, Traurigkeit und Glück. Die Wissenschafter verglichen ihre Ergebnisse mit jenen von zehn gesunden Kindern gleichen Alters und mit einem vergleichbaren IQ. Ergebnis: Die autistischen Kinder verfügten in beiden Fällen über eine geringere Aktivierung in einer Gehirnregion, die die Spiegelneurone enthält. Je geringer die Aktivierung war, desto stärker war die Beeinträchtigung der Kinder. ral

Quelle: Cogn. Brain Res. 24 (2), 190-198 (2005).

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