Prisma

Diabetesrisiko am Fingerabdruck erkennen

"Wir nehmen dann Ihre Fingerabdrücke" könnte es künftig auch bei medizinischen Untersuchungen heißen. So glauben amerikanische Forscher z. B., anhand der Rillenzahl auf der Fingerbeere das Diabetesrisiko eines Patienten abschätzen zu können.

Die Papillarlinien unserer Fingerkuppen bilden ein einzigartiges individuelles Hautrelief und dienen in der Regel bei polizeilichen Ermittlungen oder Passkontrollen zur Identifizierung des dazugehörigen Besitzers.

Wissenschaftler eines Forschungszentrums in Atlanta vermuten jetzt auch einen Zusammenhang zwischen den Windungen der Rillen und einer eventuell angeborenen Glucoseintoleranz. Sie zählten bei rund 570 Probanden zunächst die Rillen an der Daumenkuppe und verglichen diese mit der Anzahl am kleinen Finger. Gesunde Teilnehmer wiesen durchschnittlich sechs Rillen mehr am Daumen auf als die Haut des kleinen Fingers hatte. Bei Patienten mit Diabetes hingegen betrug der Unterschied mehr als acht Rillen. Die Ursache für den Zusammenhang soll laut den Studiendurchführenden bereits im Mutterleib zu finden sein, da sich Fingerabdrücke und Bauchspeicheldrüse ungefähr zur gleichen Zeit beim Embryo entwickeln. Die Forscher vermuten, dass bei Versorgungsengpässen während der Schwangerschaft die Funktion der Bauchspeicheldrüse des Kindes ebenso beeinträchtigt wird wie die Ausbildung der Fingerbeeren. war

Quelle: www.newscientist.com, Meldung vom 30. 11. 2005

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