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Arzneimittel und Therapie
Hoffnung bei schweren Depressionen?
Miraxion, ein halbsynthetisches, hoch gereinigtes Derivat der dreifach ungesättigten Eicosapentaensäure (EPA), wurde als Monotherapiepräparat bei 77 Patienten in einer klinischen Phase-II-Studie getestet. Die Probanden wiesen zu Beginn dieser Behandlung schwere melancholisch-vegetative Symptome auf und sprachen auf herkömmliche Medikamente nicht mehr an. Es wird geschätzt, dass ungefähr 20 bis 30% aller Patienten mit Depressionen unter dieser schweren Form leiden.
Wie die Analysen der Studie ergaben, konnten nach sechswöchiger Behandlung der Patienten mit Miraxion erste positive Veränderungen der Symptome verzeichnet werden. Die vollständigen Resultate der Phase-II-Monotherapiestudie werden von Amarin noch im Laufe dieses Jahres erwartet.
Wirkmechanismus ungeklärt
Der Wirkmechanismus von Miraxion bei der Behandlung der schweren Depression ist noch nicht genau bekannt. Er unterscheidet sich jedoch von dem der typischen und atypischen Antidepressiva und selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer. Es wird angenommen, dass die Symptome und der Grad der Schwere der Depression im Zusammenhang mit einem starken Ungleichgewicht zwischen Eicosapentaensäure und Arachidonsäure stehen, in das Miraxion ausgleichend eingreift.
Bereits in einer Phase-III-Studie wurde der Wirkstoff bei der Behandlung der Huntington-Krankheit (Veitstanz) getestet, bei der es aufgrund erblich bedingter Genmutationen zu fortschreitenden Veränderungen des Gehirns bis hin zur Demenz kommt. Hier wird ein anderer Wirkmechanismus vermutet: Miraxion scheint an der Stabilisierung der Mitochondrien der degenerativen Neurone beteiligt zu sein, wodurch der schleichende Zelltod aufgehalten oder verhindert wird. Für diese Indikation befindet sich Miraxion schon in der Zulassung: in den USA hat es den Fast-track-Status erhalten und in Europa und den USA den Orphan-drug-Status. war
Quelle:
Amarin's novel lipid could work in severe depression. scrip Nr. 3022 vom 21. Januar 2005.
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