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ADEXA-Seminar: Erst die Körpersprache, dann das Fachwissen
Soft skills – ohne sie geht es nicht
Äußerst temperamentvoll war die Performance2 von Monika Matschnig, Psychologin und Körpersprache-Expertin, und der Service-Spezialistin Sabine Hübner. Sie machten deutlich: Bewusst eingesetzte Körpersprache und kundenorientiertes Servicedenken sind die Voraussetzungen, um eine gute Kundenbeziehung aufzubauen. Denn: Im Gespräch beurteilen wir Menschen und ihre Aussagen nur zu 7% nach dem fachlichen Inhalt. 55% der Bewertung hängt ab vom äußeren Erscheinungsbild sowie Mimik, Gestik und Haltung; zu 38% tragen Sprache, Stimme und Wortwahl zu unserer Beurteilung bei. Trotzdem überlegen sich nur zwei von hundert Menschen, wie sie ihre Botschaft herüberbringen wollen. Wer die Tipps und Strategien von Matschnig und Hübner nachlesen will, sei auf die im Literaturtipp genannten Bücher hingewiesen.
Was will der kompetente Patient?
Prof. Gerd Nagel, ehemaliger Leiter der Klinik für Tumorbiologie Freiburg, erläuterte die Begriffe Patientenkompetenz und Beratungskompetenz am Beispiel eines Schweizer Landwirts, der seit 20 Jahren mit Diabetes Typ 1 ein relativ "normales" Leben führt. Die Zahl solcher kompetenten Patienten nimmt ständig zu.
Da sie oft in eigener Sache größere Experten sind als die konsultierten Mediziner oder Pharmazeuten, sei für Apotheken eine Mitgliedschaft im ADEXA-Netzwerk Patientenkompetenz ratsam. Über die Netzwerk-Hotline kann dann bei speziellen Fragen die Auskunft von Fachleuten eingeholt werden. Außer diesem Experten-Call-Center bietet das 2003 gegründete Netzwerk einen Online-Newsletter sowie eine Internet-Plattform zum Erfahrungsaustausch, das Signet "Berater-Apotheke" für Mitglieder, das OXI-Programm zur Anwendung von Mikronährstoffen, zertifizierte Fortbildungsseminare zu reduzierten Gebühren und Materialien für die Beratungspraxis. Neben Diabetes ist die Beratung bei Krebs ein weiterer wichtiger Schwerpunkt des Netzwerks.
10 Kilo weniger
Anschließend ging es an die fachlichen Aspekte, konkret die Ernährungsberatung bei Diabetes. Dipl. oec. troph. Steffen Theobald warnte davor, von übergewichtigen Diabetes-Patienten eine Diät mit großem Gewichtsverlust zu fordern. Empfehlenswert sei vielmehr, das Gewicht durch eine Ernährungsumstellung langsam, aber nachhaltig zu reduzieren. Schon 10 kg weniger brächten positive Effekte in verschiedensten Bereichen. Realistisch Ziele seien wichtig, z.B.: "Ich werde ab heute werktags drei Portionen Obst und Gemüse essen statt zwei." Außerdem sollten sich Diabetiker mehr bewegen, z.B. Treppen steigen statt den Fahrstuhl zu benutzen.
Um motiviert zu bleiben, sollte man sich Zwischenziele setzen. Ist diese Etappe erfolgreich erreicht, darf man sich selbst belohnen – zum Beispiel mit einem Buch oder Museumsbesuch (aber nicht mit Essen!). Theobald wies zum Abschluss darauf hin, dass Netzwerk-Mitglieder kundengerechte Beratungsmaterialien zum Thema Diabetes erhalten können.
Wider den oxidativen Stress
Anspruchsvolle biochemische Zusammenhänge, vorgetragen von Apotheker Uwe Gröber, dem Experten für Mikronährstoffe, brachten manche ZuhörerIn mit knurrendem Magen an die Grenzen ihrer Aufnahmekapazität. Wer Gröbers Ausführungen nachlesen will, sei auf die PTAheute Nr. 1/2006 (S. 38–43) verwiesen. Seine Empfehlung für Diabetiker, die einen erhöhten Bedarf an Antioxidanzien, B-Vitaminen, Magnesium, Zink und Chrom haben: eine ausgewogene Kombination von Vitalstoffen sowie Lachsölkapseln mit Omega-3-Fettsäuren.
Monika Matschnig: Körpersprache verstehen
Sabine Hübner: Service ist das Zauberwort des Erfolgs Aus der 10-bändigen Edition "In 30 Minuten Von den Besten profitieren”, Gabal Verlag, 2005. Die beiden Bände sind einzeln nur direkt bei den Autorinnen erhältlich: im Doppelpack für 10,00 ? zzgl. Porto. Bestellungen über em@sabinehuebner.de.
Annette Bopp, Delia Nagel, Gerd Nagel: Was kann ich selbst für mich tun? Patientenkompetenz in der modernen Medizin Rügger & Rub Verlag, 16,10 ?, ISBN 3907625234
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