Prisma

Stammzellen reparieren Myelinscheide

Bei Verkehrsunfällen treten leider oftmals Rückenmarksschäden auf, bei denen die schützende Myelinschicht der Nervenfasern zerstört wird. In einem Experiment verhalfen Stammzellen aus Mäusehirnen jetzt Ratten mit verletzten Wirbelsäulen zu neuen Isolierschichten.

Nervenfasern sind normalerweise von einer Hülle aus Fett und Eiweiß umgeben, den so genannten Myelin- oder Markscheiden, entlang derer sich elektrische Impulse ausbreiten können. Sind diese Schutzschichten zerstört, wird die Erregungsleitung unterbrochen und es kommt zur Beeinträchtigung von Körperbewegung und -empfindung. Kanadischen Wissenschaftlern ist es nun gelungen, Stammzellen aus Mäusehirnen zu entnehmen und sie Ratten mit verletztem Rückenmark zu injizieren. Ein großer Teil der Stammzellen differenzierte sich dabei zu Oligodendrozyten, den Myelin produzierenden Zellen. Zusätzlich erhielten die Tiere eine Mischung aus Wachstumshormonen und Immunsuppressiva. Die Ratten mit der Stammzelltransplantation zeigten deutlich besser koordinierte Bewegungen als unbehandelte Tiere. Allerdings muss die Behandlung innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens erfolgen, betonen die Studiendurchführenden. So funktionierte die Methode nur bei den Tieren, deren Verletzung lediglich zwei bis drei Wochen zurücklag. Zwei Monate nach der Zerstörung der Myelinschicht war eine Stammzelltherapie wirkungslos. war

Quelle: J. Neurosci. 26, 3377-3389 (2006).

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