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Arzneimittel und Therapie
Schlaganfall: Risikoreduktion durch Obst und Gemüse
Gesunde Kost, insbesondere der Verzehr von Obst und Gemüse, wird zur Prävention kardiovaskulärer Krankheiten, einiger Krebsarten und zur Vorbeugung eines Schlaganfalls empfohlen. In einer Kohortenstudie wurde nun untersucht, in welchem Ausmaß Obst und Gemüse das Schlaganfallrisiko senken können, beziehungsweise wie viele Portionen Obst und Gemüse zu einer Risikoreduktion notwendig sind. Zur Gewinnung der erforderlichen Daten wurden in einer Datenbankrecherche (Medline, Embase, Cochrane Library) acht aussagekräftige Studien zu diesem Thema gefunden. Es handelt sich um Kohortenstudien mit insgesamt 257.551 Studienteilnehmern, unter denen innerhalb einer durchschnittlich dreizehnjährigen Beobachtungszeit insgesamt 4917 Schlaganfälle aufgetreten waren. Anhand der vorliegenden Daten konnten in einer Metaanalyse folgende Aussagen zum Schlaganfallrisiko in Abhängigkeit vom Gemüse- und Obstverzehr getroffen werden:
Je mehr umso besser
Studienteilnehmer, die täglich zwischen drei und fünf Portionen Obst oder Gemüse zu sich nahmen, hatten im Vergleich zu Probanden, die weniger als drei Portionen pro Tag aßen, ein um 11% reduziertes Schlaganfallrisiko (relatives Risiko 0,89). Der noch häufigere Verzehr von Obst und Gemüse reduzierte das Risiko um 26%, und das relative Risiko für einen Schlaganfall lag bei Probanden mit mehr als fünf Obst- bzw. Gemüsemahlzeiten bei 0,74. Eine Subgruppenanalyse zeigte, dass der protektive Effekt von Obst und Gemüse für ischämische und hämorrhagische Schlaganfälle gilt.
Five a day
Seit einiger Zeit wird der tägliche Konsum von fünf Gemüse- oder Obstportionen empfohlen ("five a day"). Das obige Studienergebnis unterstreicht einmal mehr den Benefit einer gesunden Ernährung mit viel Obst und Gemüse. In den meisten westlichen Ländern wird dieser Ratschlag nur bedingt befolgt, und durchschnittlich werden pro Tag nur drei Portionen Obst oder Gemüse verzehrt. Das Aufstocken der täglichen Gemüse- und Obstmahlzeiten könnte im Hinblick auf Schlaganfälle, kardiovaskuläre Erkrankungen und Krebserkrankungen zu einer deutlichen Reduktion der Mortalitäts- und Morbiditätsrate führen.
Apothekerin Dr. Petra Jungmayr
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