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Aus der Hochschule
Universität Kiel: Pharmazeutisches Institut modernisiert
Prof. Dr. Bernd Clement, der Geschäftsführende Direktor des Pharmazeutischen Instituts, hatte zusammen mit seinen Kollegen seit Anfang der 90er-Jahre für die Sanierung der traditionsreichen Institutsgebäude gekämpft.
Drei Jahre Umbau
Für die dreiteilige Baumaßnahme wurden trotz knapper Kassen 8,7 Millionen Euro aufgewendet. Zunächst wurde das Laborgebäude saniert. Ihm wurde nach Verstärkung der Fundamente ein Stockwerk mit der heute erforderlichen Labor- und Haustechnik aufgesetzt. Anschließend wurde der große Hörsaal mit dem Verbindungsbau saniert. Zuletzt nahm man sich den Altbau – Baujahr 1926 – mit seiner markanten Klinkerfassade vor. Außen blieb er erhalten, innen aber wurde er vollständig erneuert. In den Forschungslabors, aber auch in den Büros und in der Bibliothek herrschen nun zeitgemäße Arbeitsbedingungen. In allen Bereichen wurden Türen und Bodenbeläge erneuert, Laboreinrichtungen und Einbauschränke ausgetauscht. Schon der Eingangsbereich des Instituts mit seinem Innenhof beeindruckt durch freundliche Farben und Lichtverhältnisse, die übliche Universitätsstandards weit übertreffen. Die nun wieder sehr guten Studien- und Forschungsbedingungen entschädigen für fast drei Jahre mit "Dreck, Staub, Lärm und Provisorien", meinte der Prorektor Prof. Dr. Gerhard Fouquet.
Beim Ranking vorn
Nach Auffassung von Wissenschaftsminister Austermann ist die Kieler Universität dabei, bei der Beurteilung nach wissenschaftlicher Exzellenz sehr gut voranzukommen. Man sehe das z.B. daran, dass die jeweils am höchsten eingeschätzten Bewerber auf den Berufungslisten immer öfter ihren Ruf auch annehmen. Ähnliches gilt, was die Pharmazie angeht, auch für die Studienbedingungen, so Professor Clement. Nach einem im "stern" veröffentlichten Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) gilt Kiel (neben Regensburg und Jena) als Studientipp für zielstrebige Studenten, die gut betreut schnell zu einem Studienabschluss kommen wollen.
Austermann kündigte an, dass sich die Landesregierung – abgesehen von der Rechtsaufsicht – in der Hochschulpolitik stärker zurücknehmen wolle. Die Politik habe in der Vergangenheit viel zu langsam die Einsicht umgesetzt, dass sie der Wissenschaft auf die Beine helfen müsse, wenn Deutschland wissenschaftlich, aber auch wirtschaftlich mithalten wolle. In den pharmazeutischen Berufen habe man allerdings bereits eine "gute Situation" erreicht.
Professor Clement, der sich – wie ihm in dem Festakt bescheinigt wurde – mit Leidenschaft und einer großen Energieleistung für die Renovierung der Institutsgebäude eingesetzt hatte, bestätigte das aus Hochschulsicht. Der Staatsexamensstudiengang Pharmazie habe (mit 17%) eine vergleichsweise sehr niedrige Abbrecherquote, die Regelstudienzeit werde weitgehend eingehalten.
Verjüngung des Kollegiums
Auf Hochschullehrerseite steht das Institut im Umbruch. Der Lehrstuhl für Pharmazeutische Technologie von Professor Bernd Müller steht zur Neußbesetzung an.
In der Pharmazeutische/Medizinische Chemie ist die Nachfolge von Professor Wolfram Hänsel, der die Altersgrenze erreicht hat, zu regeln. Auf diese Position wird – wie Clement mitteilte – PD Dr. Erich Beitz von Tübingen nach Kiel wechseln. Beitz, approbierter Pharmazeut, forscht auf dem Feld der für die Regulation des Wasserhaushaltes der Zellen wichtigen Aquaporine – ein Arbeitsgebiet, für das Peter Agre von der Johns Hopkins University in Baltimore, USA, 2003 den Chemienobelpreis erhielt. Beitz hat fast zwei Jahre lang bei Agre als Post-Doc geforscht. Sein Wechsel vom "Ländle" an die Küste nach Kiel hat in der Kieler Pharmazie eine gewisse Tradition.
Ebenfalls aus Baden-Württemberg stammten die Pharmazeutischen Chemiker Schultz, Scheckenburger und Haller (alle inzwischen verstorben) sowie der Pharmakologe Professor Albrecht Ziegler.
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