Pharmaspektrum

Bayer: Gesundheitsgeschäft als Wachstumsmotor Gute Ergebnisse für Europas Phar

KÖLN (tmb). Bayer meldete am 27. April das höchste operative Ergebnis der Konzerngeschichte. Bei der Hauptversammlung am nächsten Tag stand die geplante Übernahme von Schering im Mittelpunkt.

Der Umsatz des Bayer-Konzerns stieg im ersten Quartal um knapp 12 Prozent auf 7,49 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Sondereinflüssen stieg von 1,14 auf 1,24 Milliarden Euro. Aufgrund von Steuernachzahlungen und der Ausgliederung von Lanxess sank das Nettoergebnis von 652 auf 600 Millionen Euro. Das Pharmageschäft bot mit etwa 21 Prozent den größten Erlöszuwachs, wobei die verschreibungspflichtigen Arzneimittel den größten Umsatzanteil hatten. Im bisher noch umsatzstärksten Segment von Bayer, dem Kunststoffgeschäft, stieg der Umsatz um 10 Prozent. Die Pflanzenschutzsparte erzielte einen leichten Umsatzzuwachs, aber ein rückläufiges Ergebnis. Die Börse reagierte deutlich positiv auf die veröffentlichten Zahlen.

Auf der Bayer-Hauptversammlung am 28. April fand die Diskussion über die Schering-Übernahme in der Börsenpresse ein großes Echo. Hans-Richard Schmitz habe als Vertreter der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz die Übernahme als wohl letzte Gelegenheit zum Kauf eines passenden großen Pharmaunternehmens befürwortet. Doch hätten Aktionärsschützer die Höhe des Kaufpreises kritisiert, während der Betrag nach Einschätzung des Bayer-Vorstandsvorsitzenden Werner Wenning am unteren Rand dessen liege, was für Pharmaunternehmen gezahlt werde. Zudem passe Schering optimal zu Bayer. Für die Stärkung des Spezialitätengeschäftes sei der Kauf ein "wahrer Meilenstein". Das Unternehmen steige "in die erste Liga der Pharmaspezialitätenhersteller der Welt auf", das Gesundheitsgeschäft werde als Hauptwachstumsmotor ausgebaut, doch werde an der dreigliedrigen Konzernstruktur festgehalten.

Als besonderer Hoffnungsträger mit dem Potenzial zu einem Blockbuster wurde der Raf-Kinase-Inhibitor Nexavar® (Sorafenib) hervorgehoben, der in den USA, der Schweiz und Mexiko bereits gegen Nierenkrebs zugelassen ist. Für das zweite Halbjahr 2006 werde die Markteinführung in Europa erwartet. Außerdem werde die Anwendung bei Haut-, Lungen- und Leberkrebs untersucht.

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