Pharmaspektrum

Berichtssaison: Gute Ergebnisse für Europas Pharmaunternehmen

FRANKFURT (tmb). Die Berichtssaison der börsennotierten Unternehmen ist in vollem Gange. In der vorigen Woche meldeten zahlreiche große europäische Pharmaunternehmen ihre Ergebnisse für das erste Quartal 2006. Sie verzeichneten durchweg Zuwächse beim Umsatz und Gewinn.

Am 24. April berichtete Novartis über einen Umsatzanstieg um 13 Prozent auf 8,3 Milliarden US-Dollar, in lokalen Währungen sogar um 17 Prozent. Das operative Ergebnis stieg überproportional um 31 Prozent auf 2,2 Milliarden US-Dollar, bedingt durch das Ergebniswachstum der Division Pharmaceuticals und der Generikasparte Sandoz, einer einmaligen Desinvestition bei Consumer Health und geringerer Investitionen. Für das Gesamtjahr wird weiterhin mit neuen Rekordwerten gerechnet.

Roche meldete am 26. April sogar einen Umsatzanstieg von 22 Prozent auf 9,8 Milliarden Schweizer Franken, insbesondere durch die starke Nachfrage nach dem gegen Darmkrebs eingesetzten Angiogenesehemmer Avastin® (Bevacizumab) und dem Neuraminidasehemmer Tamiflu®. Am gleichen Tag bestätigte Schering die vorläufigen Zahlen, die eine Woche zuvor bei der Hauptversammlung vorgelegt worden waren. Demnach stieg der Umsatz im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 16 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro und der Gewinn um 21 Prozent auf 174 Millionen Euro.

Am 27. April berichtete die deutsche Merck KGaA über einen Umsatzzuwachs von 15 Prozent auf 1,57 Milliarden Euro. Der operative Gewinn stieg um 45 Prozent auf 288,4 Millionen Euro, der um Sondereffekte bereinigte Vorsteuergewinn um 37 Prozent auf 269 Millionen Euro. Auf dieser Grundlage hob Merck die Prognose für das Gesamtjahr an und erwartet nun beim Umsatz und beim operativen Ergebnis zweistellige Wachstumsraten. An diesem Tag berichtete auch Altana seine Quartalsergebnisse. Altana setzte 948 Millionen Euro (plus 28 Prozent) um und erhöhte seinen Gewinn vor Zinsen und Steuern um 23 Prozent auf 185 Millionen Euro. Dieser Erfolg ging erneut wesentlich auf Pantoprazol zurück, dessen Umsatz weltweit um 22 Prozent stieg, aber in Deutschland um 13 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres abnahm. Doch erwirtschaftete Altana 83 Prozent seiner Umsätze im Ausland.

Ebenfalls am 27. April meldete GlaxoSmithKline einen Quartalsumsatz von 5,813 Milliarden Pfund (plus 15 Prozent) und ein Vorsteuerergebnis von 2,17 Milliarden Pfund (plus 27 Prozent). Der Pharmaumsatz stieg um 10 Prozent, der Umsatz mit Impfstoffen sogar um 44 Prozent. Die Produktion des Neuraminidasehemmers Relenza® soll von weniger als einer Million Packungen im Vorjahr auf 15 Millionen Packungen in laufenden Geschäftsjahr steigen. Die ebenfalls britische AstraZeneca berichtete an diesem Tag über einen Anstieg des operativen Gewinns um 37 Prozent auf 1,98 Milliarden US-Dollar. Das Vorsteuerergebnis stieg von 1,49 auf 2,04 Milliarden US-Dollar, der Umsatz betrug 6,18 Milliarden US-Dollar. AstraZeneca erhöhte die Prognose für das Gesamtjahr.

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