Prisma

Hirnforschung: Ökonomie siegt über Geschmack

Ob im Supermarkt der Griff zur kleinen Flasche Birnensaft oder lieber zum Apfelnektar im Vorteilspaket geht, ist nicht unbedingt nur eine Frage des Geschmacks, sagen amerikanische Forscher.

Während wir unschlüssig vor den Regalen stehen, heften Neurone, die sich im orbitofrontalen Cortex befinden, imaginäre Preisetiketten an die Waren, um deren Wirtschaftlichkeit zu vergleichen. Diese Neurone sind umso aktiver, je höher der Wert des ausgewählten Objektes ist, wie Wissenschaftler in einer Studie mit Affen nun herausfanden. Den Tieren wurden zwei Fruchtsäfte zur Wahl vorgesetzt. Anfangs erhielten sie je einen Tropfen Apfel- und Traubensaft und entschieden sich für ihr Lieblingsgetränk, den Traubensaft. Anschließend wurde die Menge Apfelsaft verdoppelt, die des Traubensaftes blieb gleich. Die Affen hielten an ihrem Favoriten fest. Bereits bei drei Tropfen Apfelsaft fiel den Tieren die Wahl jedoch schwerer und ab vier zu einem Tropfen entschieden sie sich offensichtlich aus ökonomischen Gründen gegen ihren Lieblingssaft. Schädigungen des orbitofrontalen Cortex haben häufig psychosoziale Störungen zur Folge. Mit Hilfe der Studienergebnisse hoffen die Wissenschaftler auf eine genauere Klärung der Zusammenhänge. war

Quelle: Nature, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1038/nature04676

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