Prisma

Bedarf an Cumarinen ist genetisch festgelegt

Die notwendige Dosis von Cumarinderivaten bei der Behandlung von Blutgerinnungsstörungen ist von Patient zu Patient sehr unterschiedlich. Der Bedarf hängt offenbar von einer Genvariante ab.

Zu dieser Erkenntnis kamen Bonner Wissenschaftler nach einer Untersuchung des Erbguts von Patienten, die entweder sehr sensibel oder besonders unempfindlich auf Cumarinpräparate ansprachen. Wie sie zeigen konnten, scheint das für die Bildung eines wichtigen Gerinnungseiweißes verantwortliche Gen in vier verschiedenen Versionen zu existieren. Etwa 90 Prozent der untersuchten Patienten trugen eine Erbgutvariante mit geringer Funktion in sich und reagierten empfindlich. Wurde eine genetische Modifikation mit normaler Funktion festgestellt, waren eher höhere Dosen der Blutgerinnungshemmer notwendig. Cumarine haben eine geringe therapeutische Breite. Möglicherweise können die Studienergebnisse dazu beitragen, Über- oder –Unterdosierungen zu reduzieren. war

Quelle: Vortrag auf der Jahrestagung der Deutschen Kardiologischen Gesellschaft, 20.–22. 4. 2006, Mannheim

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