- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 23/2006
- Probiotika: Wie Joghurt ...
Prisma
Probiotika: Wie Joghurt Sportler auf Touren bringt
In Maßen betrieben hält sportliche Betätigung das Herz-Kreislaufsystem in Schwung und kurbelt die körpereigene Abwehr an. Training bis zum Limit schwächt jedoch den Organismus und er wird anfällig für Infektionen. Meist lassen sich bei Extremsportlern vermehrt chronische Erkrankungen der oberen Atemwege feststellen. Anhand von Blutuntersuchungen führen Wissenschaftler diese Immunschwäche auf eine verringerte Produktion von Interferon gamma zurück, das als Glycoprotein zu den humoralen Abwehrmechanismen zählt. Bei der Untersuchung von acht erschöpften Sportlern waren in deren Speichel vermehrt Erreger des Pfeifferschen Drüsenfiebers nachgewiesen worden. Die verantwortlichen Epstein-Barr-Viren verharren nach einer Infektion ähnlich den Herpes-Viren in einem Ruhezustand und werden erst bei verringerter Immunabwehr wieder aktiv. Sie lassen sich dann vermehrt im Speichel nachweisen. Durch eine vierwöchige Behandlung mit Lactobacillus acidophilus konnte das Interferondefizit der Sportler wieder ausgeglichen werden. Das in Joghurt und anderen Sauermilchprodukten enthaltene probiotische Bakterium sorgt mit der Produktion von Milchsäure und Wasserstoffperoxid für die Vernichtung unerwünschter Mikroorganismen im Darm. Es kann helfen, die Verdauungsfunktion zu verbessern und das Immunsystem zu stärken.
Nach der Therapie mit dem Probiotikum zeigte nur noch ein sportlicher Proband hohe Populationen des Epstein-Barr-Virus auf der Mundschleimhaut. war
Quelle: Br. J. Sports Med. 40 (4), 351-354 (2006).
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.