Prisma

Impfstoffentwicklung: Zwei Wochen statt sechs Monate

Weltweit herrscht großer Bedarf an neuen Impfstoffen. Umso verwunderlicher ist es, dass ihre Herstellungsmethode seit einem halben Jahrhundert nahezu unverändert geblieben ist. Australische Wissenschaftler wollen dies ändern und die Impfstoffproduktion deutlich beschleunigen.

Der Herstellungsprozess von neuen Impfstoffen ist aufwändig, mit einer hohen Fehlerquote behaftet und dauert derzeit im Schnitt sechs Monate. Wissenschaftler um Dr. Gareth Forde von der australischen Monash University hoffen, diese Zeit auf zwei Wochen reduzieren zu können. Als Grundlage für die Herstellung von Impfstoffen wollen sie Plasmid-DNA verwenden – kleine ringförmige DNA-Moleküle, die zumeist in Bakterien vorkommen.

Diese DNA-basierten Impfstoffe können schneller produziert werden und sind zudem sicherer und stabiler, so die Studiendurchführenden. Sie können auf dieselbe Weise verabreicht werden wie herkömmliche Impfstoffe – haben gegenüber letzteren aber den Vorteil, dass keine toxischen Reaktionen zu erwarten sind. Darüber hinaus handelt es sich bei DNA um ein robustes Molekül, das ohne Kühlung gelagert werden kann. ral

Quelle: Pressemitteilung vom Australisch-Neuseeländischen Hochschulverbund, 6.7.2006

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