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Pfizer will Exubera alleine vermarkten

NEW YORK/PARIS (ks). Der Pharmakonzern Pfizer hat sich mit Sanofi-Aventis darauf geeinigt, dass die Rechte an dem inhalierbaren Humaninsulin Exubera an Pfizer übergehen sollen. Zugleich übernimmt Pfizer die Produktionsstätte für das Arzneimittel in Frankfurt/Main. Dies gaben die Unternehmen am 12. Januar bekannt.

Ursprünglich hatten Aventis und Pfizer geplant, Exubera gemeinsam zu entwickeln, herzustellen und zu vermarkten. 1998 hatten Aventis und Pfizer einen Kooperations-Vertrag zur gemeinsamen Arbeit an dem neuartigen Insulin geschlossen. Dieser beinhaltet eine so genannte "Change of Control-Klausel", die beiden Partnern das Recht zugesteht, Exubera und die Produktionsstätte Diabel vollständig zu übernehmen, wenn einer der Konzerne von einem Mitwettbewerber übernommen wird. Nach der Akquisition von Aventis durch Sanofi-Synthelabo hatte Pfizer sich entschlossen, diese Klausel anzuwenden. Das Unternehmen wird die Rechte an dem Arzneimittel sowie die zuvor ebenfalls im Gemeinschaftsbesitz befindlichen Produktionsanlagen in Deutschland für 1,3 Mrd. US-Dollar übernehmen. Der Vollzug der Transaktion hängt allerdings noch von Bedingungen ab - vor allem von der Zustimmung der deutschen Kartellbehörden - und wird vermutlich im ersten Quartal des Jahres 2006 rechtskräftig.

Pfizer ist von dem neuen Medikament überzeugt: "Da Diabetes weltweit epidemische Ausmaße erreicht, können neue Behandlungsmöglichkeiten wie das erste inhalierbare Insulin Millionen von Menschen mit Diabetes das Leben erleichtern", sagte Hank McKinnell, Chairman und Chief Executive Officer von Pfizer. "Wir wollten die Rechte von Sanofi-Aventis an Exubera erwerben, weil es unser Portfolio an innovativen Medikamenten enorm verstärkt." Derzeit befindet sich Exubera sowohl in den USA als auch in Europa im Zulassungsverfahren für die Behandlung von sowohl Typ-1- als auch Typ-2-Diabetes bei Erwachsenen. Pfizer rechnet damit, dass die Zulassung in Europa im Laufe des ersten Halbjahres 2006 erfolgt. Sobald die Zulassung vorliegt, soll das Arzneimittel den Patienten so schnell wie möglich zur Verfügung gestellt werden, hieß es aus dem Unternehmen.

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