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Arzneimittel und Therapie
Rheumatoide Arthritis: Immunadsorption bei therapierefraktären Patienten
Etwa 4 bis 5% der an rheumatoider Arthritis Erkrankten sind therapieresistent. Sie sprechen nicht auf die medikamentösen Therapien an oder vertragen die Arzneimittel nicht. Ein weiteres Problem in der Behandlung der rheumatoiden Arthritis besteht darin, dass die etablierten Therapien häufig nach einigen Jahren ihre Wirksamkeit verlieren.
Beweglichkeit erheblich verbessert
Hier setzt die Immunadsorption mit Prosorba® an. Das Verfahren entfernt spezifisch Antikörper und zirkulierende Immunkomplexe aus dem Blut. Dazu wird aus einer Armvene des Patienten Blut entnommen und in einem Apheresegerät Blutzellen und Plasma voneinander getrennt. Das Plasma fließt nun durch den Adsorber, der wie eine Art Filter funktioniert. Protein A bindet dort die Antikörper und Immunkomplexe und entfernt sie so aus dem Blut. Als nächstes werden das gereinigte Blutplasma und die Blutzellen wieder zusammengeführt und über die Vene des anderen Armes an den Patienten zurückgegeben. Die Behandlung dauert etwa zwei Stunden und wird über einen Zeitraum von zwölf Wochen jeweils ein Mal wöchentlich durchgeführt. Die Immunadsorption gilt als eine für den Patienten gut verträgliche Therapie, die weniger Probleme verursacht, als die klassischen medikamentösen Behandlungen.
Die Wirksamkeit der Therapie, gemessen am so genannten Aktivitätsindex, konnte in einer prospektiven, doppelblinden randomisierten Studie mit 99 Patienten nachgewiesen werden. Ursprünglich war die Studie auf 268 Patienten angelegt, musste aber wegen der guten Ergebnisse in der Verum-Gruppe aus ethischen Gründen vorzeitig beendet werden. Es wurden unter anderem die Aktivität der Entzündung, die Anzahl der schmerzhaften oder geschwollenen Gelenke und die Intensität der Schmerzen ermittelt. Diese Parameter waren unter der Adsorbertherapie signifikant geringer als unter einer Scheinbehandlung. Das doppelblinde Design der Studie wurde erreicht durch eine folgenlose Blutentnahme und -zufuhr hinter einem Vorhang. Auch das subjektive Schmerzempfinden der Patienten, die auf die Therapie ansprechen, war nach der Behandlung wesentlich geringer. Sie beschrieben, dass sie schmerzärmer oder sogar schmerzfrei greifen oder von einem Stuhl aufstehen konnten und dass es ihnen viel leichter fiel, längere Strecken zurückzulegen. Ihr Bewegungsradius ist durch die Behandlung größer geworden.
Die Pathogenese der Erkrankung ist noch weitgehend ungeklärt. Wahrscheinlich werden die chronischen Entzündungsprozesse durch verschiedene endogene (z.B. Fehlregulation des Immunsystems) und/oder exogene Faktoren (z.B. Infektionen, Stress, Ernährung) auf der Basis einer genetischen Prädisposition ausgelöst.
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