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Trauernicht für flächendeckende Versorgung

(av/daz). Vor dem Hintergrund der an die Filialapotheke des niederländischen Arzneiversenders DocMorris in Saarbrücken erteilten Betriebserlaubnis äußerte auch der Vorsitzende des Apothekerverbandes Schleswig-Holstein, Dr. Peter Froese, –"erhebliche Bedenken".

Der Apothekerverband vertritt die Auffassung, dass die Genehmigung nicht mit deutschem Recht vereinbar ist. Grundsatzentscheidungen über die Ausgestaltung des deutschen Gesundheitssystems muss die Politik im parlamentarischen Verfahren treffen, hier sollten Gerichte nicht instrumentalisiert werden, heißt es in einer Pressemitteilung des Verbands.

Der Vorsitzende befürchtet eine massive Wettbewerbsbeeinträchtigung für die Apotheken auf dem flachen Land. Sein Szenario: Eine Öffnung des Marktes für Ketten würde mittelfristig dazu führen, dass sich die Apotheken auf Ballungsräume konzentrieren.

"Schleswig-Holstein ist ein Flächenland, da trage ich als Vertragspartner der Krankenkassen die Verantwortung dafür, dass die derzeit funktionierende Arzneimittelversorgung auf dem Lande nicht durch kurzsichtige Veränderungen gefährdet wird", erklärte Dr. Froese.

Die schleswig-holsteinische Gesundheitsministerin Dr. Gitta Trauernicht (SPD) machte in diesem Zusammenhang deutlich: "Die Versorgung mit Medikamenten muss flächendeckend und verlässlich – auch sonn- und feiertags und nachts – gewährleistet bleiben. Die Herausforderungen, die Arzneimittelversorgung wirtschaftlicher als bisher zu gestalten und übermäßigen Arzneimittelverbrauch zu verhindern, müssen die Apothekerinnen und Apotheker im Land annehmen, damit sie nicht von DocMorris-Aktivitäten in die Enge getrieben werden."

Dazu erklärte Froese: "Wir haben bereits konkrete Vorschläge unterbreitet, wie unsere Apotheken gemeinsam mit den Ärzten zu einer nachhaltigen und wirtschaftlichen Arzneimittelversorgung in Schleswig-Holstein beitragen wollen. Dafür brauchen wir verlässliche Rahmenbedingungen."

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