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Deutsches Gesundheitswesen: Bestes Kosten-Nutzen-Verhältnis
Ausgehend von einem Vorschlag der Weltgesundheitsorganisation WHO wird in der Studie der Finanzierungsstatus in neun europäischen Ländern und in den USA untersucht. Dieser wird mit einer groben Maßzahl für den Nutzen verglichen, die aus der Versorgung mit Gesundheitsleistungen und der statistischen Lebenserwartung resultiert. So wird ein Kosten-Nutzen-Verhältnis ermittelt, das mit geringeren Ausgaben, steigendem Angebot an Gesundheitsleistungen und steigender Lebenserwartung zunimmt. Für das Studienjahr 2005 erreicht Deutschland mit einem Indexwert von 120 das beste Ergebnis vor Italien (114), Spanien (104), Frankreich (103) und Großbritannien (99), wobei der Index auf einen Wert von 100 für den Durchschnitt aller untersuchten Länder normiert wurde. Auf den weiteren Plätzen folgen die vier skandinavischen Länder dicht auf, dagegen weit abgeschlagen die USA mit 74 Indexpunkten, weil dort mit den größten Ausgaben der geringste Nutzen erzielt wurde. Im Vergleichsjahr 1995 erreichte Deutschland hinter Italien den zweiten Platz, die USA lagen auch zehn Jahre zuvor klar an letzter Stelle.
Der inhaltliche Schwerpunkt der Studie liegt bei der Kapitalverwendung in den Gesundheitssystemen. Als Hauptergebnis wird herausgearbeitet, dass in den Gesundheitssystemen der Industrieländer große Kapitalbeträge in medizinischer Ausrüstung gebunden sind. Die Effizienzreserve, die in diesem "gefrorenen" Kapital steckt, wird für die USA auf 23,2 Mrd. Euro und für Europa auf 11,1 Mrd. Euro beziffert, davon 4,4 Mrd. Euro in Deutschland. Sie könnte durch alternative Finanzierungsformen wie Leasing oder Miete ausgenutzt werden, stellte die SFS als Anbieter solcher Finanzierungen fest. In anderen Wirtschaftsbereichen wurden mit vergleichbaren Maßnahmen jüngst gute Erfolge erzielt, beispielsweise durch den Verkauf und die anschließende Anmietung von Immobilien.
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